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Orkanböe reißt Zalando-Werbebanner um / Baum begräbt Auto unter sich

Wegen des Unwetters gestern Nacht musste die Lahrer Feuerwehr zu drei Einsätzen ausrücken. Unter anderem galt es, ein riesiges Werbebanner in der Nähe der Autobahn zu sichern, das vom Sturm umgeweht worden war.

Lahr. Auf dem rund 10 x 40 Meter großen Werbeplakat macht das Bauunternehmen Bremer Fahrer auf der A 5 darauf aufmerksam, dass es Zalandos Lahrer Logistikstandort errichtet hat. Die Plane war an einem Stahlgerüst befestigt, das sich im Sturm gestern Nacht als zu schwach erwiesen hat. Um 2.27 Uhr löste die Leitstelle Alarm aus, woraufhin neun Mann der Lahrer Feuerwehr unter der Leitung von Thomas Happersberger ausrückten.

Es war ein heikler Einsatz, wie der Kommandant unserer Zeitung am Morgen danach berichtete. Musste doch verhindert werden, dass die Plane sich losreißt und auf die Autobahn geweht wird. Dabei stand die verbogene Kon-struktion unter Spannung; die Wehrkameraden mussten also aufpassen, nicht von Gerüstteilen getroffen zu werden. Erschwert wurde der Einsatz durch den Sturm, der erst später schwächer wurde.

Die Wehrkameraden setzten die Drehleiter ein, um das Gerüst abzubauen, außerdem sicherten sie die herausgerissenen Stahlteile. Das überdimensionale Banner schnitten sie herunter und nahmen es später mit, damit es nicht vom Sturm weggerissen werden konnte. Gestern Vormittag lag die Plane auf dem Hof der Lahrer Feuerwache – Erinnerung an einen Einsatz, der für die beteiligten Wehrleute erst nach drei arbeitsreichen Stunden beendet war.

Der erste Alarm wegen eines Unwetterschadens war bereits um 1.10 Uhr eingegangen: Ein Anrufer hatte gemeldet, dass mitten auf der Kaiserstraße, auf Höhe des Anwesens Nummer 63, Rohrteile liegen würden. "Vor Ort haben wir dann festgestellt, dass es ein Liegestuhl war", sagte Happersberger gestern Vormittag.

Die Wehrkameraden bekamen dort dann aber doch mehr zu tun, als nur den Stuhl von der Straße zu räumen. In der Nähe ist die Baustelle "Am Goethebrunnen", wo Wohnhäuser errichtet werden. Auf dem Dach waren Styroporplatten gelagert, die vom Sturm heruntergeblasen wurden. Die Wehrleute sammelten die Platten rund um die Baustelle ein und brachten sie in einer Etage des Rohbaus unter, wo sie vor dem Unwetter sicher waren. Dasselbe machten sie mit den auf dem Dach verbliebenen Dämmplatten. Neun Wehrkameraden waren dafür gut zweieinhalb Stunden im Einsatz.

Der Sturm war so stark, dass er gegen 1.10 Uhr in der Geroldsecker Vorstadt einen Baum entwurzelte, der auf ein geparktes Auto stürzte. Daraufhin rückten vier Feuerwehrleute aus. Sie brauchten rund eine Stunde für die Aufräumarbeiten, für die sie auch einen Kran einsetzten.

Happersberger war bei allen drei Einsätzen vor Ort, um die Arbeiten zu koordinieren. Um 5.30 Uhr war er vom Einsatz bei Zalando zurück in der Feuerwache, wo er noch Einsatzprotokolle ausfüllte. "Feierabend" hat er gegen 6.15 Uhr in der Frühe gemacht. "Schlafen kann ich dann nicht mehr", sagte er unserer Zeitung. Nach einer Dusche und einem Frühstück daheim war er um 8 Uhr wieder in seinem Büro im ersten Stock der Feuerwache.