Leonie Gergert besucht die sechste Klasse des Clara-Schumann-Gymnasiums in Lahr. Foto: Baublies Foto: Lahrer Zeitung

Vorlesewettbewerb: Leonie Gergert gewinnt gleich zweimal

Leonie Gergert liest nicht nur gern, sondern auch gut. Die Sechstklässlerin hat bereits zwei Wettbewerbe gewonnen, einen internen des Clara-Schumann-Gymnasiums Lahr und einen auf Kreisebene.

Seelbach. Die Zwölfjährige erzählt zu Hause in Seelbach, dass ihre Lesebegeisterung auf die Grundschule der Heimatgemeinde zurückgeht. Eine Lehrerin habe den Schülern damals erklärt, dass jeden Tag nur etwa 20 Minuten Lesen sehr wichtig sei. "Die Mama war da hinterher", erinnert Leonie sich.

Da es in Seelbach eine – für die Größe der Gemeinde – sehr gut sortierte Bücherei gibt, tauchte Leonie nach dem Rat ihrer Lehrerin im Rathaus auf. Dort ist die Bücherei stets am Mittwochnachmittag und Samstagvormittag geöffnet. Am Anfang habe sie sich vor allem Abenteuerbücher ausgeliehen, etwa aus der Reihe "Fünf Freunde" von Enid Blyton. "Die kennt ja jeder", sagt sie.

Irgendwann haben ihr die Abenteuergeschichten nicht mehr genügt. Daraufhin zog Simone Brandenburger, ehrenamtliche Mitarbeiterin der Bücherei, aus dem Regal der Rubrik "Jugendbücher ab zwölf Jahren" die Geschichten über "Oksa Pollok" hervor. Autorinnen sind die Französinnen Anne Plichota und Cendrine Wolf. Seitdem haben es Leonie Fantasy-Romane angetan. Doch es können auch Bücher ganz anderer Art sein. Derzeit liest sie einen Reiseführer über London – die Familie will in den Pfingstferien in der englischen Hauptstadt Urlaub machen.

Die Geschichten der Oksa Pollok haben Leonie auch bei den beiden erfolgreichen Lesewettbewerben begleitet. An der eigenen Schule hat sie damit unter elf Mitbewerbern – zehn Mädchen und ein Junge – den ersten Preis gewonnen. Dabei las sie aus dem Buch einen Text ihrer Wahl vor.

Bei der ersten von zwei Runden auf Kreisebene galt es, auch einen unbekannten Text zu präsentieren. Diese Aufgabe hat die junge Seelbacherin aber ebenfalls perfekt gemeistert. Jedenfalls belohnte die Jury Leonies Vortrag vor einer Woche in Sasbach mit dem ersten Platz. Jetzt gibt es in der nächsten Woche in Achern einen zweiten Vorentscheid auf Kreisebene, bei dem die beiden Erstrundensiegerinnen antreten. Sollte sie sich auch dort durchsetzen, darf sie bei dem Wettbewerb des Deutschen Buchhandels auf Regionalebene antreten.

Verständlich, dass Deutsch ihr Lieblingsfach ist – neben Sport. Dem Berichterstatter liefert sie eine Kostprobe ihres Könnens, ein Auszug aus dem Buch "Die schrecklichste Mutter der Welt" von Sabine Ludwig, das sie für den ersten Platz beim schulinternen Lesewettbewerb erhalten hat. Ev Tschentschel, Lehrerin am CSG und eine der Juroren, hatte damals die Souveränität Leonies gelobt. Der Autor kann nur zustimmen: Leonie liest fehlerfrei – und es hört sich richtig gut an.