Stadtpark-Tierpflegerin Cathleen Tzschoch freut sich auf die neuen Besucher. Foto: Klaus

Acht Totenkopf- männchen wurden aus den Niederlanden umgesiedelt / Neue Umgebung noch ungewohnt

Der Lahrer Stadtpark ist um eine Attraktion reicher: acht Totenkopfäffchen aus einem Zoo in den Niederlanden wurden in den Schwarzwald umgesiedelt. Betreut werden die Tiere zunächst von ihrer vertrauten "Affenmutter".

Lahr. Noch ist alles ein wenig neu und ungewohnt für die acht Totenkopfäffchen. Erst am Mittwoch waren die Tiere aus ihrem Affenheim, so heißt der auf Primaten spezialisierte Zoo im niederländischen Apeldoorn übersetzt, in den Lahrer Stadtpark gekommen. Um den tierischen Neu-Lahrern die Ankunft zu erleichtern, war Betreuerin Desiree Lokstra als „Ersatzmutter“ gleich mit angereist. Vor rund einem Jahr hatte die Niederländerin die Tiere in ihre Obhut genommen. Nun hieß es langsam für die Tierpflegerin Abschied zu nehmen.

Zusammen mit ihrem Lahrer Pendant, Stadtpark-Tierpflegerin Cathleen Tzschoch, war es Lokstra am Donnerstagvormittag gelungen, die noch scheuen Äffchen raus an die frische Luft zu locken: Mit guten Worten – aber vor allem mit dem ein oder anderen Leckerli.

"Die essen Obst, Gemüse und Insekten", erklärt Cathleen Tzschoch, die sich bereits auf die Betreuung der neuen Stadtpark-Bewohner freut. An besonders heißen Tagen, wie sie momentan vorherrschen, verwöhnt Tzschoch, die seit zwei Jahren als Tierpflegerin aktiv ist, die Affen aber auch schon einmal mit Eis: "Das ist dann aber kein Magnum oder so etwas, sondern Wassereis mit Früchten, welches wir selbst herstellen", erzählt die junge Frau. "Es soll also kein Aufruf an die Bewohner sein, die Tiere zu füttern." Ganz im Gegenteil, denn wie bei allen Tieren im Stadtpark, gelte auch bei den Totenkopfäffchen, dass man sie nicht füttern darf, wie Richard Sottru, Leiter der Abteilung Öffentliches Grün und Umwelt bei der Stadt Lahr, erklärt.

Nicht nur die Stadtpark-Besucher ließen es aufgrund der großen Hitze zur Begrüßung der neuen Park-Bewohner eher gemächlich angehen, auch die Primaten selbst wirkten bei ihrer Ankunft noch etwas träge: "Das Wetter ist tatsächlich noch etwas gewöhnungsbedürftig. Denn normalerweise sind die Affen viel aktiver", verrät Cathleen Tzschoch. "Aber ich bin mir sicher, die kriegen das hin."

Derzeit hat erst einer derAffen einen Namen: "Ferrero" heißt er, in Anlehnung an Mutter "Faidi". Unterscheiden kann Cathleen Tzschoch ihre Tiere momentan allerdings noch nicht, weshalb im Zweifelsfall gleich acht "Ferreros" durch das Gehege flitzen.

INFO

Klein, aber oho

Die ursprüngliche Heimat der Saimiris, wie die Totenkopfäffchen auch genannt werden, ist in Bolivien und Peru. Sie ernähren sich überwiegend von Insekten, Früchten, Samen und Baumknospen. Die sehr lebhaften Tiere, die als "Herr Nilsson" aus den Geschichten von Pippi Langstrumpf bekannt sind, kommunizieren untereinander mit mehr als 20 verschiedenen Lauten. Anders als aus den Kindergeschichten von Astrid Lindgren vielleicht erwartet wird, handelt es sich auch bei diesen possierlichen Tieren um Wildtiere. Besucher können sich die Tiere während der Öffnungszeiten des Stadtparks anschauen. Diese sind Montag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 9 bis 17 Uhr.