Merja Spott vom Büro Plansocietät (rechts) moderierte die zweite Begehung des Fußverkehrs-Checks. Foto: Haid

Fußverkehrs-Check: Fachleute, Stadträte und Anwohner nehmen das Gebiet zwischen Schlüssel und Krankenhaus unter die Lupe

Das Quartier zwischen Schlüssel und Klinikum ist beim Fußverkehrscheck am Mittwoch unter die Lupe genommen worden. Als neuralgische Punkte wurden die Bereiche vor den Schulen und die Zufahrt zum Klinikum ausgemacht.

Lahr. Die Stadt Lahr ist eine von acht Kommunen in Baden-Württemberg, die für den "Fußverkehrscheck 2016" ausgesucht wurden. Nachdem in einer ersten Runde das Gebiet um die Ernetstraße untersucht wurde, stand nun der Bereich zwischen Schlüssel und Klinikum auf der Tagesordnung. Anwohner, Verwaltung und einige Mitglieder des Gemeinderats machten sich mit Merja Spott vom Büro Plansocietät auf den Weg, um Probleme anzusprechen und erste Verbesserungsmöglichkeiten zu erörtern.

Treffpunkt war am Schlüssel, wo die erste Problematik sichtbar wurde. Der Weg Richtung Hebelstraße, die Verbindung zu Friedrichschule und Clara-Schumann-Gymnasium (CSG), wird in einer großen Schleife von den Busausstiegen über Fußgängerampel und Zebrastreifen geleitet. Die Schüler nehmen aber eher eine Abkürzung und queren die Friedrichstraße direkt. Das Lange Wegle, viel genutzt als Auffahrt zur Bundesstraße, ist als Straße optisch nicht sofort erkennbar, bemerkten die Bürger.

Problematisch für Fußgänger ist der Bereich vor der Friedrichschule. Die Stefanienstraße wird als Verbindung ins Tal genutzt. Walter Caroli (SPD) regte an, die Straße zu beruhigen und den Durchgangsverkehr über die Gärtnerstraße auf die Bundesstraße zu leiten. Vorgeschlagen wurde, die Stefanienstraße mit Pollern für die Durchfahrt zu sperren und so nur noch Zufahrten zu ermöglichen. Dies könnte auch den Verkehr an der Kreuzung Altfelix- und Stefanienstraße entzerren.

Eine temporäre Sperrung sei als ein erster Versuch möglich, sagte Bürgermeister Tilman Petters. Eine andere Farbgebung der Straße direkt vor den Schule sensibilisiere den Autofahrer für den besonderen Gefahrenbereich, schlugen die Schulleiter Günter Ugi (Friedrichschule) und Wolfgang Meier (Geroldseckerschule) vor. Vorschriftsmäßig parkende Fahrzeuge verengen den Gehweg auf der Seminarstraße, den Schulweg zum CSG. Die Kurve rund um das Gymnasium ist schwer einsehbar, die Senimarstraße muss aber überquert werden, weil es nur einseitig einen Gehweg gibt. Problematisch ist auch die Zufahrt zum Klinikum. Ein enger Gehweg zwingt Fußgänger, die Straßenseite zu wechseln, wo jedoch parkende Fahrzeuge den Gehweg verengen. Auch komme es immer wieder zu stockendem Verkehr, weil Fremde das als kompliziert wahrgenommene Parkleitsystem des Klinikums studieren und auch der eigentliche Eingang nicht ausgeschildert ist, berichteten Anwohner.

Altfelixstraße ist "völlig überlastet"

In der Bottenbrunnenstraße fehlen im oberen Teil gänzlich die Gehwege – sehr problematisch, weil hier das neue Gebiet Hosenmatten angrenzt. Die notwendigen Mittel seien jedoch für den kommenden Haushalt beantragt, informierte die Stadt. Wenn das neue Baugebiet Altenberg und auch Hosenmatten II kommt, nehme der Verkehr in der Altfelixstraße zu. Die Straße sei bereits jetzt völlig überlastet, da es vom Schlüssel her die einzige Möglichkeit ist, in das Gebiet rund ums Klinikum zu fahren, bemängelte Rektor Meier. In einem Abschlussworkshop im November werden nun Maßnahmenvorschläge zur Fußverkehrsförderung vorgestellt und erörtert.