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Vorschlag der BI Altenberg

Neuer Vorschlag zur künftigen Nutzung des früheren Waisenhauses: Die BI Altenberg regt an, die Bestandsgebäude als Außenstelle der unter Platznot leidenden Geroldseckerschule zu nutzen.

Lahr. Damit reagiert die Bürgerinitiative auf die Stellungnahme des Vereins "Erstes Deutsches Reichswaisenhaus", der die Pläne für eine Wohnbebauung auf dem Areal verteidigt hatte (wir haben berichtet). Dessen Vorsitzender Jörg Uffelmann hatte darauf hingewiesen, dass nur ein privater Investor den Erhalt der denkmalgeschützten Gebäude und des Areals sichern könne. Die Baden-Badener Firma Bauwert will in den historischen Gebäuden Wohnungen schaffen und auf dem Areal weitere Gebäude bauen.

"Ihnen liegt der Erhalt des historischen Erbes der beiden denkmalgeschützten Gebäude sowie die Vermeidung der Verwahrlosung des Gesamtareals am Herzen. Darin stimmen wir in jeder Hinsicht überein", schreiben jetzt Renate Benz, Frank Himmelsbach und Ulf Schmidt als Sprecher der Bürgerinitiative Altenberg an die Adresse des Vereins "Erstes Deutsches Reichswaisenhaus". "Große Bedenken" habe die BI jedoch gegen den Lösungsansatz des Vereins. "Wir können uns durchaus vorstellen, andere Lösungsansätze als den Verkauf an einen privaten Investor zum Zwecke der Bebauung zu finden", so die Sprecher der BI. Ziel müsse eine "sozialverträgliche und besser noch gemeinnützige Nutzung des Areals" sein. "So sind wir sehr an einer Zusammenarbeit mit dem Verein Erstes Deutsches Reichswaisenhaus interessiert und bieten Ihnen unsere tatkräftige Unterstützung an", schreibt die Bürgerinitiative.

Ein erster Ansatz könne die Mithilfe der BI bei der Mitglieder- und Kapitalgewinnung für den Verein Erstes Deutsches Reichswaisenhaus sein. "Weitere finanzielle Hilfe leistet beispielsweise die Denkmalstiftung Baden-Württemberg, zu der wir bereits Kontakt aufgenommen haben", so die drei Sprecher.

Das Thaeder- sowie das Bürklin-Schauenburg-Haus mit dem umliegenden Gelände seien immer für die Nutzung durch Kinder gedacht gewesen. Die Bürgerinitiative weist darauf hin, dass die Geroldseckerschule überlastet sei und dringend ein weiteres Schulgebäude benötige. "Bietet sich hier nicht die Verpachtung des Areals an die Stadt und eine Nutzung als Schul- und/oder Kita-Gebäude an?", fragen die BI-Sprecher. Das Gelände sei "geradezu ideal und böte jede Menge Entwicklungspotenzial".

Die Einbindung des Areals in das Konzept der Landesgartenschau sei eine weitere Möglichkeit. Auch eine Nutzung als Jugendherberge, Hotel oder Landschulheim sei denkbar. Außerdem bringt die BI ins Gespräch, die durch den Abriss der Wirtschaftsgebäude auf dem Areal frei werdende Fläche als zusätzlichen Mitarbeiterparkplatz des Klinikums zu nutzen. "Auf diese Weise ließe sich der Charakter des Altvaters erhalten, könnten das Klima und die Umwelt geschont werden, wären Kapazitätsprobleme der Grundschule gelöst, bestehende Bausubstanz genutzt, anstatt neue bauen zu müssen, und der Erhaltung des Reichswaisenhausareals im Sinne der Stifter Rechnung getragen", so die BI.