Die Ausflügler bekamen Libellen und weitere Naturschönheiten zu sehen. Foto: Stadtparkfreunde

Nonnenmattweiher im Südschwarzwald war eine Reise wert

Lahr (red/sm). Der Freundeskreis Lahrer Stadtpark hat eine Exkursion zum Nonnenmattweiher unternommen, einem See im Südschwarzwald. Typische Gebirgspflanzen wie zum Beispiel Blutwurz und Gamandersalbei findet man dort. Im Landschaftsbild fallen sogenannte "Weidebuchen" auf. Diese bekommen ihre Form durch Weidevieh, das nur bis zu einer bestimmten Höhe an den Buchen knabbert und sich scheuert. So erhalten die Bäume eine auffallend schöne, gleichmäßige Baumkrone.

Den 1414 Meter hohen Schwarzwälder Belchen im Blick, erfuhren die Wanderer etwas über seine Geschichte. Der Name bezieht sich wohl auf den keltischen Gott des Lichtes "Belenus" und bedeutet "der Strahlende", kein Wunder, da er doch bis weit ins Jahr hinein sein weißes "Mützchen" aufhat.

Die Abhänge des Belchens fallen im Norden 1000 Meter ununterbrochen ab, und auch nach Süden hin sind es noch 800 Meter in den Talkessel des kleinen Wiesentals, die steilsten Gefälle im Schwarzwald.

Egal, bei welchem Wetter man hier unterwegs ist, es ist immer spannend: im Gras verbirgt sich immer was Besonderes, wie der Warzenbeißer, ein grüner Grashüpfer mit kräftigem Gebiss. Entlang der Weiden mit Borsten- und Rispengras geht es weiter zum Nonnenmattweiher.

Am See angekommen, lernt die Gruppe, was den Nonnenmattweiher so bemerkenswert macht: seine Lage, seine Geschichte. Der See liegt auf 915 Metern über dem Meer, hat eine Länge von 325 Metenr, eine Breite von 200 Metern, und ist bis zu sieben Meter tief. Entstanden ist er als Karsee durch Gletscher in der Eiszeit. Schon im Mittelalter war er verlandet und diente als anmoorige Weide für Mastkühe, sogenannte "Nonnen" (Nunnen). Der Sage nach stand dort ein Nonnenkloster, das im See versunken sein soll. Das Wasser wurde später aufgestaut für Mühlen im Tal. Die erhoffte Fischzucht war aber wegen der Gärprozesse im Moor nicht möglich. Nach einem Dammbruch 1922 wurde das Seebecken neu errichtet, sodass es nun höher liegt als vorher und die schwimmende Torfinsel noch größer wurde. Hier haben sich seltene Moorpflanzen angesiedelt, das Betreten der Insel ist nicht erlaubt und auch gefährlich.

Bevölkert ist der See von Döbeln, dem "Bauernkarpfen" mit unendlich vielen Gräten. Der Döbel wird dort nicht gerne gesehen, weil er ein Feind der zahlreichen Libellen ist. Und an einem strahlenden Sommertag waren viele Libellen unterwegs, Vierpunktlibellen und Azurjungfern bei der Eiablage, ein hellblaues "Libellenballett".

"Bauernkarpfen" gilt als Feind der Libellen

Echtes Mädesüß und das schmalblättrige Weideröschen spiegelten sich wunderschön im Wasser. Der Weg führte rund um den See vorbei am abgetrennten Teil für Badegäste und vorbei an einer Seeroseninsel. Beim Wandern um den See ist man umgeben von Felswänden, die das Kar bilden. Schon seit 1941 ist diese Gegend als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Hier blüht der Alpendost und bei sonnigem Wetter sind auch Schmetterlinge wie der Perlmuttfalter unterwegs

Beim steilen Aufstieg zum Weiherfelsen bietet sich ein herrlicher Blick auf den See mit seiner Torfinsel und hinüber zum Belchen. Bei trübem Wetter ging es dann über die Höhe Richtung Weiherfelsen und zum Ausgangspunkt, zum Haldenhof. Die aufmerksamen Zuhörer hatten einen interessanten Tag mit vielen neuen Erkenntnissen erlebt.