Stellten das neue Projekt vor (von links): CDU-Bundestagsabgeordneter Peter Weiß, Uwe Schummer (Beauftragter für die Belange von Menschen mit Behinderungen der CDU-Bundestagsfraktion), Bernhard Meier-Hug (Geschäftsführer der Lahrer Werkstätten) und Gruppenleiter Günther Eichler. Foto: Haid Foto: Lahrer Zeitung

Projekt: Lahrer Werkstätten schaffen mit "Arbeiten plus" ein neues Angebot für Menschen mit Behinderung

Von Marion Haid

Die Lahrer Werkstätten haben ihr Angebot erweitert. Am Donnerstagnachmittag wurde das neue Projekt "Arbeiten Plus" offiziell gestartet.

Langenwinkel. Die aktuelle Entwicklung im Bereich der Teilhabe am Arbeitsleben für Menschen mit Behinderungen erfordere ein Umdenken, betonte Bernhard Meier-Hug, Geschäftsführer der Lahrer Werkstätten der Johannes-Diakonie Mosbach.

Die Werkstätten bieten einen Berufsbildungs- und Arbeitsbereich sowie einen Förder- und Betreuungsbereich. Die Beschäftigen des Arbeitsbereichs sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt und erhalten einen Werkstattlohn. Für Menschen, die aufgrund ihrer Behinderung, wegen ihres Alters oder einer Krankheit den Anforderungen des Arbeits- und Berufsbildungsbereichs nicht gerecht werden können, ist der Förder- und Betreuungsbereich gedacht. Es gibt aber auch Menschen, die irgendwo dazwischen stehen. Genau an dieser Schnittstelle setzt das neue Angebot der Lahrer Werkstätten an.

Bei "Arbeiten Plus" arbeiten die Beschäftigten in einer kleineren Arbeitsgruppe mit einem höheren Betreuungsschlüssel und sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das Projekt kombiniert Arbeit, Förderung und Betreuung und soll eine Durchlässigkeit zwischen den einzelnen Bereichen ermöglichen.

Die verschiedenen Arbeitsangebote werden individuell vorbereitet. Die Produktionsarbeiten seien einfach, aber für die Teilnehmer des Projekts sehr anspruchsvoll. Einmal in der Woche besucht die Gruppe Außenarbeitsplätze, berichtete Gruppenleiter Günther Eichler.

"Arbeiten plus" wird gebraucht. Eine Mutter berichtete, sie habe mit dem Projekt für ihren Sohn ein passgenaues Angebot gefunden. Der Arbeitsbereich habe ihn in der Vergangenheit überfordert. Jetzt gehe er mit Begeisterung zur Arbeit. Sein Selbstwertgefühl profitiere enorm.

Die Arbeit der Lahrer Werkstätten sei "vorbildlich", betonte CDU-Bundestagsabgeordneter Peter Weiß. "Arbeiten Plus" differenziere die Beschäftigungsmöglichkeiten von Menschen mit Behinderungen, betonte er. Mit dem neuen Angebot werde Durchlässigkeit gelebt, sagte Uwe Schummer, Beauftragter für die Belange von Menschen mit Behinderungen der CDU-Bundestagsfraktion.

Das Projekt wird über die Eingliederungshilfe finanziert und ist vorerst auf ein Jahr befristet. Die Lahrer Werkstätten wollen das Angebot aufgrund der bisherigen positiven Erfahrungen aber darüber hinaus etablieren, hieß es beim Projektstart.