Ordnungshüter kündigen mehr Kontrollen an / Zahl aller Unfälle im Raum Lahr steigt auf fast 1200

Lahr. Eindringlich warnt die Polizei Autofahrer, die Finger vom Handy zu lassen und vor allem nicht während der Fahrt per Whatsapp zu kommunizieren. Gerade bei schweren Unfällen geht die Polizei zunehmend davon aus, dass die Fahrer vom Tippen am Steuer abgelenkt wurden. Jüngst gar bei einem Unfall mit tödlichem Ausgang.

Die Unfallzahlen im Raum Lahr steigen. Voriges Lahr gab es rund drei Prozent mehr Zusammenstöße zwischen Autos, Motorrad- und Radfahrern sowie Fußgänger. Insgesamt wurden fast 1200 Unfälle bei der Polizei gemeldet. Zwei Menschen verloren bei Zusammenstößen im Raum Lahr ihr Leben, so viele im Jahr davor. Auch die Zahl der Fälle mit Schwerverletzten bleibt mit 38 auf vergleichsweise hohem Niveau der vergangenen Jahre. Das schilderte Felix Neulinger als Chef des Lahrer Polizeireviers bei einer Pressekonferenz (wir berichteten).

"Ich kann nur wirklich davor warnen, während der Autofahrt mit dem Handy Nachrichten an Freunde und Bekannte zu schicken. Uns liegen Erkenntnisse vor, dass immer mehr Zusammenstöße auf den Straßen passieren, weil die Fahrer dadurch abgelenkt waren. Vor allem der Nachrichten-Kanal Whatsapp ist dabei gefährlich. Tippen, Buchstaben finden, korrigieren, das geht am Steuer alles nicht, ohne sich selbst und andere in Gefahr zu bringen", warnt Felix Neulinger. Das könne mitunter tödlich enden. Bei einem tödlichen Unfall der vergangenen Wochen werde ermittelt, ob die Handynutzung des Fahrers möglicherweise ein Grund für den fatalen Zusammenstoß gewesen sei, berichtete der Polizeichef.

Nicht nur auf Handys am Steuer will die Polizei bei Kontrollen künftig stärker achten. Auch Alkoholsünder will sie verstärkt wieder aus dem Verkehr ziehen. In diesem Bereich hatten sich die Fallzahlen nach zuletzt weniger Kontrollen wieder spürbar verstärkt.

Gleichbleibend viel Ärger gibt es mit Unfallfluchten. 326 Fälle wurden voriges Jahr bei der Polizei gemeldet. "Oft werden die Verursacher beobachtet und können ermittelt werden. Das wird dann richtig teuer und unangenehm", warnt Felix Neulinger.

49 Motorradfahrer wurden voriges Jahr in Unfälle verwickelt. Auch diese Zahl bleibt konstant, sagt die Polizeistatistik. Erfreuliches gebe es hingegen bei den Schulweg-Unfällen zu berichten, bei denen der Wert von16 auf nun sieben zurück ging. Zusammenstöße mit bekifften oder sonstwie berauschten Fahrern wurden zwei aktenkundig. Die häufigste Unfallursache bleibt das Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren, gefolgt von Vorfahrtsverletzungen und Tempoverstößen, Alkoholfahrten und zu wenig Abstand.