Mit einem Muster des Stimmzettels für den Wahlkreis Emmendingen-Lahr hat sich Florian Weißer, Volontär unserer Zeitung, bereits vertraut gemacht. Foto: Krämer

218 000 Menschen im Wahlkreis Emmendingen-Lahr sind stimmberechtigt

Rund 218 000 Menschen im Wahlkreis Emmendingen-Lahr dürfen am Sonntag ihr Votum abgeben, wer sie künftig im Bundestag vertreten soll. Viele von ihnen haben ihre Stimmzettel schon, denn die Nachfrage nach der Briefwahl ist groß.

Ortenau (red/vk). Mit der Erststimme entscheiden die Wähler über den Direktkandidaten im Wahlkreis Emmendingen-Lahr, mit der Zweitstimme darüber, wie die Parteien abschneiden. Was es beim Urnengang zu beachten gilt, wer für was zuständig ist und viele weitere Fragen rund um die Wahl, soll der folgende Überblick beantworten.

> Wahlkreis: 41 Städte und Gemeinden zählen zum Wahlkreis 283 Emmendingen-Lahr: Alle 24 Kommunen des Landkreises Emmendingen, zwölf aus dem südlichen Ortenaukreis und fünf aus dem Kinzigtal. Die Wahlkreise sind nicht mit den Landkreisen identisch, da Landkreise unterschiedlich große Einwohnerzahlen haben und Wahlkreise in etwa gleich viele Stimmberechtigte haben sollen. In der Bundesrepublik gibt es 299 Wahlkreise, davon 38 in Baden-Württemberg.

> Die Wahllokale sind am Sonntag, 24. September, zehn Stunden lang geöffnet – von 8 bis 18 Uhr. Das zuständige Wahllokal steht auf der Wahlbenachrichtigung, die ins Wahllokal mitgebracht werden muss. Übrigens sind in der Wahlkabine keine Fotos erlaubt – weder vom Stimmzettel noch Selfies von der Stimmabgabe oder sonstige Aufnahmen.

> Wahlberechtigte: Rund 218 000 Frauen und Männer ab dem Mindestalter von 18 Jahren sind im Wahlkreis Emmendingen-Lahr bei der Bundestagswahl stimmberechtigt.

> Briefwahl: Bei der Wahl vor vier Jahren hat nach Angaben des zuständigen Landratsamts Emmendingen jeder Fünfte per Briefwahl abgestimmt – insgesamt 29 033 Wähler. Dieser Wert dürfte diesmal übertroffen werden: "Es gibt eine starke Nachfrage nach der Briefwahl. In vielen Städten und Gemeinden sind es deutlich mehr als bei der letzten Bundestagswahl", berichtet Roswitha Gütle, die die Wahl zusammen mit Sabine Kleiser im Landratsamt organisiert. "Es gab viele Nachfragen von deutschen Staatsbürgern, die im Ausland leben und bei der Bundestagswahl unbedingt ihre Stimme abgeben wollen", sagt sie.

> Der Stimmzettel wird erst im Wahllokal ausgeteilt, nur Briefwähler erhalten ihn vorab mit den Briefwahlunterlagen. Die Namen von acht Direktkandidaten stehen für die Erststimme darauf. Bei der Zweitstimme kann unter 21 Parteien ausgewählt werden.

> Die Auszählung der Stimmen beginnt in den Gemeinden sofort nach Schließung der Wahllokale um 18 Uhr. Das Ergebnis aus den 41 Städten und Gemeinden wird an die Wahlzentrale im Landratsamt Emmendingen gemeldet.

> Für die Bundestagswahl wird zuerst ausgezählt. Denn am Sonntag sind in Mühlenbach, Steinach und Herbolzheim auch Bürgermeisterwahlen.

> Das vorläufige Wahlergebnis steht am Wahlabend gegen 22 Uhr fest. Das zeigen laut Landratsamt die Erfahrungen der bisherigen Bundestagswahlen. Das Gesamtergebnis wird dann auf der Internetseite des Landratsamts unter www.landkreis-emmendingen.de veröffentlicht. Gleiches gilt für die Ergebnisse aus allen Kommunen, die nach Eingang der Meldungen aus den Rathäusern fortlaufend eingestellt werden sollen.

> Das endgültige Ergebnis im Wahlkreis 283 wird in der Sitzung des Kreiswahlausschusses am Donnerstag, 28. September, ab 11.30 Uhr im Landratsamt Emmendingen festgestellt.

> Für die repräsentative Wahlstatistik werden in einem Wahllokal in Waldkirch und im Briefwahlbezirk Rheinhausen mit speziell gekennzeichneten Stimmzetteln Erhebungen über die Geschlechts- und Altersgliederung der Wahlberechtigten und Wähler vorgenommen.

> Die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 2013 lag im Wahlkreis Emmendingen-Lahr bei 71,36 Prozent. 3254 Stimmen waren vor vier Jahren bei den Erststimmen ungültig (2,11 Prozent). Bei den Zweitstimmen fiel dieser Wert mit 2600 Stimmen (1,69 Prozent) etwas niedriger aus.

INFO

Wahl-Panne in Ettenheim

Mindestens acht Ettenheimer haben Briefwahlunterlagen von 2013 erhalten. Ein Wähler hatte die Verwaltung am Dienstag vergangener Woche auf den Fauxpas aufmerksam gemacht. Ihm war ein Stimmzettel mit den Kandidaten und Parteien, die vor vier Jahren zur Wahl standen, ausgehändigt worden. Inzwischen sind nach Angaben der Stadtverwaltung insgesamt acht aufgetaucht. 275 Wähler, die bereits gewählt haben, hätten das Angebot der Stadt genutzt und ihre Unterlagen überprüft. Alle hätten ihre Kreuz auf gültigen Stimmzetteln gemacht. Die Ursachenforschung habe keine Hinweise auf verwaltungsinterne Fehler gebracht. Deshalb hat Bürgermeister Bruno Metz die Polizei eingeschaltet.