Bebauungsplanentwurf beschlossen / CDU-Fraktion weiterhin gegen den Standort

Lahr (ljö). Der Gemeinderat hat am Montagabend grünes Licht für den Bau der Moschee im Gewann Unteres Brüchle gegeben. Die Mehrheit der Räte (21) stimmte demnach für den Entwurf des Bebauungsplans. Das Ergebnis war allerdings nicht einstimmig. Die CDU-Mitglieder (acht Stimmen) votierten als einzige mit Nein.

Zuvor hatte CDU-Fraktionschefin Ilona Rompel erklärt, ihre Fraktion habe grundsätzlich zwar nichts gegen den Bau einer Moschee in Lahr, halte aber den Standort für ungeeignet. In ihren Augen sei "die Frage der Stellplätze hier nicht befriedigend gelöst", sagte Rompel.

Eberhard Roth, Vorsitzender der Fraktion der Freien Wähler, verwies darauf, dass an dem Standort zwischen Vogesen- und Römerstraße die gleichen Kriterien für Stellplätze gelten würden wie überall. Als Beispiel führte er eine Kirche im Langenwinkeler Industriegebiet an. Dort sei keine Parkplatzzahl vorgeschrieben. Etwa 800 Gläubige fänden in dem Gebäude Platz.

Dorothee Granderath (Grüne) betonte, bei jedem Bauvorhaben gebe es Vor- und Nachteile. Im Fall der Moschee sei die dezentrale Lage ein Nachteil. Sie sprach aber dennoch von einer "guten Lösung". Jörg Uffelmann, Vorsitzender der FDP-Fraktion, signalisierte ebenfalls Zustimmung. Er wies darauf hin, dass in Lahr einige Muslime leben und es bislang keine Probleme gegeben habe.

SPD-Fraktionsvorsitzender Roland Hirsch stellte fest, dass es inzwischen in der Öffentlichkeit einen Konsens für den Moschee-Bau gebe. "Ernsthaft hat da niemand mehr was dagegen." Außerdem sehe er keine Gründe, die gegen den Standort sprächen. Falls es doch welche gebe, könnten sie nun bei der Offenlage des Bebauungsplans vorgebracht werden.

Wilfried Wille (CDU) sah das anders. Er brachte stellvertretend die Bedenken von 1100 Menschen zum Ausdruck, die eine Petition gegen den Standort unterzeichnet hatten. 80 Meter Abstand zur Wohnbebauung seien zu wenig, sagte Wille. Er gönne der türkisch-islamischen Gemeinde die Moschee, bezweifle aber, "ob die Gläubigen mit dem Standort glücklich werden".

Lukas Oßwald (Fraktionsvorsitzender der Linken Liste) warb abschließend noch einmal für Toleranz. Er verwies auf den Slogan "Vielfalt im Quadrat", mit dem die Stadt Lahr wirbt. Oßwald: "Wir sollten uns bewusst machen, dass wir uns unsere Nachbarn nicht immer aussuchen können. Aber es liegt an uns, mit ihnen auszukommen."