Wattestäbchen in den Mund und Daten abgeben, so einfach kann man sich registrieren. Foto: Haid Foto: Lahrer Zeitung

Registrierungsaktion für Knochenmark- spenderdatei an Beruflichen Schulen

Von Marion Haid

Lahr. Das Projekt "Leben spenden macht Schule" hat am Donnerstag in den Beruflichen Schulen im Mauerfeld haltgemacht. Um Patienten, die an Blutkrebs erkrankt sind, weltweit zu helfen, organisierte die Schule gemeinsam mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) eine Registrierungsaktion.

An dieser nahmen Schüler und Lehrer teil. Übertitelt war die Aktion mit "Helden gesucht!". Alexander Renz von der DKMS informierte über die Krankheit und die Möglichkeit, zu helfen. Alle 16 Minuten erkranke in Deutschland ein Mensch an Blutkrebs, darunter viele Kinder und Jugendliche. "Die häufigste Krebserkrankung bei Kindern ist Leukämie", erklärte Renz den Schülern. Für viele Patienten bestehe die einzige Heilungschance in einer Stammzellenspende. Doch jeder fünfte Patient finde in Deutschland keinen passenden Spender. Je mehr sich registrieren lassen, umso größer wird die Wahrscheinlichkeit, einen passenden Spender zu finden, informierte Renz.

Eine passende Spenderin war vor zwei Jahren Anja Kunz aus Allmannsweier. Über das Internet hatte sich die junge Frau registriert und einen Abstrich der Wangenschleimhaut weggeschickt. Eines Tages bekam sie die Info, dass sie als Spenderin infrage käme. Nach einer ausführlichen Aufklärung und Untersuchung wurden ihr Knochenmark aus dem Beckenkamm entnommen. Nach der Spende erfuhr Anja Kunz, dass ihr Knochenmark für ein 14-jähriges Mädchen in den USA bestimmt war. "Ich habe mich einfach gefreut, helfen zu können."

Die Wahrscheinlichkeit, als Spender infrage zu kommen, liege unter einem Prozent, führte Renz weiter aus. Nach der Registrierung werden die Gewebemerkmale analysiert. Sobald diese mit denen eines Patienten übereinstimmen, folgen weitere Tests. Letztlich gibt es zwei Methoden, Stammzellen zu spenden. Die periphere Stammzellenentnahme wird mit 80 Prozent am häufigsten durchgeführt. Hier wird dem Spender über fünf Tage ein hormonähnlicher Stoff gegeben, der bewirkt, dass sich vermehrt Stammzellen im fließenden Blut befinden. Über ein spezielles Verfahren werden diese ambulant ohne Narkose aus dem Blut gesammelt. Bei einer Knochenmarkentnahme wird dem Spender unter Vollnarkose rund ein Liter Knochenmark-Blut-Gemisch aus dem Beckenkamm entnommen.

Viele Schüler folgten der Aufforderung, sich zu regis-trieren. Wattestäbchen in den Mund, Registrierungsdaten abgeben und das Ganze war vorerst erledigt. Allerdings müssen die Schüler für eine Registrierung mindestens 17 Jahre sein. Viele Schüler, die noch nicht 17 Jahre sind, versprachen aber, sich nach ihrem Geburtstag online zu registrieren.