Aladin verliebt sich in die Prinzessin – und kann am Ende des Stücks natürlich ihr Herz erobern. Foto: Haberer Foto: Lahrer Zeitung

Puppenparade: "Aladin und die Wunderlampe" begeistert die Kinder im Stiftsschaffneikeller

Von Jürgen Haberer

Im Rahmen der Puppen-parade Ortenau hat der Kulturkreis am Dienstag das Stück "Aladin und die Wunderlampe" gezeigt. Das Hohenloher Figurentheater begeisterte die Kinder mit einer märchenhaften Aufführung.

Lahr. Es lässt sich heute nicht mehr genau sagen, wie die Geschichte um den Zauberer Kasim, den Tagelöhner Aladin und die Wunderlampe in die orientalische Märchensammlung aus "1001 Nacht" gelangt ist. Einige Versionen des Märchens spielen im fernen China, andere verorten sie wie Johanna und Harald Sperlich vom Hohenloher Figurentheater in die Gegend um Bagdad.

Aladin lebt mit seiner Mutter in ärmlichen Verhältnissen in einer kleinen Hütte. Sie haben nicht einmal genug Geld um die Steuern zu bezahlen, die der Großwesir von Bagdad verhängt hat, um für sich einen goldenen Palast zu bauen. Er will die schöne Prinzessin Budur heiraten und Kalif werden. Als er Aladin in den Kerker werfen lässt, lernt dieser die Prinzessin kennen und verliebt sich. Dann finden Diener des bösen Zauberers eine Wunderlampe, die dieser benutzen will, um die Welt zu beherrschen. Der Dschinn, der Geist aus der Lampe, stellt sich aber auf Aladins Seite. Er verhilft ihm zu Reichtum und einem goldenen Palast, mit dem Aladin das Herz der Prinzessin und die Gunst des Kalifen erobert.

Das Hohenloher Figurentheater von Johanna und Harald Sperlich ist in Lahr dank der Puppenparade bestens bekannt. Die beiden Puppenspieler, die am morgigen Samstag in einer Abendvorstellung im "Schlachthof" das Drama "Faust" zeigen, sind bekannt für ihr einfühlsames Spiel. Im Kontext einer klassischen Puppenbühne agieren sie meistens mit handgeschnitzten Stabfiguren von Günter und Barbara Weinhold aus Berlin. Ihr Spiel ist geprägt von einer gewissen Bedächtigkeit, von Poesie und Feingefühl. Sie begeistern ein erwachsenes Publikum, fangen mit ihrem Zauber aber wie am Dienstagvormittag auch immer wieder die jungen Zuschauer ein. Die Kinder erliegen dem Zauber der in kraftvollen Bildern erzählten Geschichte. Sie leben mit den Figuren, stöhnen auf, wenn der böse Zauberer in einer Feuerfontäne erscheint, wenn Aladin als winzige Figur in einer als Schattenspiel inszenierten Szene in den Berg hinabsteigt. Manchmal ist es mucksmäuschenstill im stockfinsteren Stiftsschaffneikeller. Dann stellen sich die Kinder wieder lautstark hinter ihren Helden, stehen ihm bei, wenn es gegen den bösen Zauberer, den machtgierigen Großwesir geht.