"Lahr erzählt" in der Mediathek (von links): Heimfried Furrer, Heike Wieseke, Moderatorin Sabine Frigge, Allsaady Huthifa und Sigrid Schäfer Foto: Haid

Ehrenamtliche berichten in der Mediathek über ihr Engagement und ihre Motivation

"Teilen kann man immer": Das ist das Motto des letzten Erzählabends 2016 in der Mediathek gewesen. Sigrid Schäfer, Heike Wieseke und Heimfried Furrer erzählten von ihrer ehrenamtlichen Arbeit.

Lahr. 2012 interessierte sich Sigrid Schäfer erstmals für das Lahrer Besuchshundeprojekt. Teilnehmen konnte sie daran jedoch nicht, ihr damaliger Hund verstarb. Ihr ehrenamtliches Engagement in Lahr begann jedoch mit der einfachen Frage: "Haben Sie mal Zeit?" Und schon fing Schäfer an, in der Stadtmühle Geschichten aus der Heimat zu erzählen. Sie gestaltete Nachmittage und schlüpfte sogar in das Nikolausgewand. Mittlerweile betreut die Seelbacherin die Ehrenamtlichen des Besuchshundediensts der Stadt. Hund und Hundeführer werden ausgebildet, um gemeinsam in Pflegeheime zu gehen.

"Tiere öffnen das Herz", erzählte Schäfer, die mit ihrer Hündin Nala ebenfalls Einrichtungen besucht. Ein älterer Herr, der seit Jahren kein Wort mehr gesprochen habe, nannte beim Kraulen des Besuchshunds den Namen seines eigenen, schon lang verstorbenen Hundes. Die Bewohner freuen sich auf die Besuche, erwarten die Vierbeiner mit Leckerlis. Das Lächeln und die ausgedrückte Dankbarkeit seien Ansporn. "Man bekommt viel zurück!"

Heike Wieseke kam vor 28 Jahren als eine der ersten Frauen zur Lahrer Feuerwehr. Mit der Grundausbildung und den ersten Einsätzen verstärkte sich immer mehr der Aspekt der ehrenamtlichen Feuerwehrarbeit, helfen und Schaden abwehren zu können. Wieseke bildete sich weiter, machte die Ausbildung zum Gruppen- und später zum Zugführer. Die älteren Feuerwehrmänner wurden zu Wiesekes Ziehvätern, "unter ihnen bin ich groß geworden". Es habe auch Feuerwehrmänner gegeben, die skeptisch waren, doch das seien Einzelfälle gewesen. Bei der Feuerwehr seien alle gleich, es gebe keine geschlechtsspezifischen Unterschiede, betonte sie.

Heimfried Furrer ist einer der Sprecher des Freundeskreises für Flüchtlinge. Schon seit seinem Studium ist der mittlerweile pensionierte Lehrer ehrenamtlich tätig. Furrer engagierte sich für Strafgefangene, gründete eine Arbeitsgemeinschaft für Casa Verde, ein peruanisches Kinderheim, war Verbindungslehrer und Personalratsmitglied. Sobald er Ungerechtigkeiten erlebe oder beobachte, setze er sich ein. Es mache unheimlich Spaß, mit einer Gruppe engagierter Menschen zu arbeiten. Positive Erlebnisse würden überwiegen, auch wenn mal Frust aufkomme.

Allsaady Huthifa kommt aus dem Irak, wohnt in der Flüchtlingsunterkunft in der Geroldsecker Vorstadt und besucht Deutschkurse der Volkshochschule. Für Menschen aus anderen Kulturen sei es wichtig, das System in Deutschland, die Regeln und die Gebräuche kennenzulernen, sagte er.