Sowohl drinnen als auch draußen ging es am Abend vor allem um die Lieblingsbeschäftigung vieler Besucher: Lesen. Foto: Baublies

Öffentliche Bücherei gibt es seit 140 Jahren, ihren Förderverein seit 20 Jahren

Die Mediathek im Haus zum Pflug und der Förderverein haben ein Sommerfest veranstaltet. Die öffentliche Bücherei feiert in diesem Jahr bereits ihren 140. Geburtstag, der Förderverein blickt auf 20 Jahre Bestehen zurück.

Lahr. Der Bücherflohmarkt am Abend im Garten hinter dem Foyer bot viel Buntes, Interessantes und vor allen Bücher an, die es mitunter nur noch auf einem Flohmarkt gibt. Das Wetter war für einen Plausch in und um die Mediathek durchaus angenehm.

Auch die Klangkulisse passte zum Ambiente: Im Foyer spielten zunächst "Ultimate Jazz", ein Quintett aus Neuried, das der Lahrer Musikschullehrer Lorenz Stiegeler ins Leben gerufen hat. Kai Peterke (Schlagzeug), Simeon Schrape (Bass), Lorenz Obert (Saxofon), Florian Linker (Piano) und Valentin Sackmann (Geige) unterhielten mit Jazz-Standards, die zur Atmosphäre, "ein Fest in der Mediathek" gut passten. Stiegeler, der Pop-Piano unterrichtet, griff später als "Lawrence Grey" selbst in die Tasten.

Der Bücherflohmarkt gehört seit Längerem zu einem festen Bestandteil der Mediathek. Die Bücher stammen aus dem Fundus oder aus Sammlungen des vor 20 Jahren gegründeten Fördervereins. Mit dem Erlös wird die Mediathek unterstützt. Juliana Eiland-Jung, seit 17 Jahren die Vorsitzende des Vereins, erzählte am Abend, dass in der Vergangenheit PCs oder ein Beamer und die Sitzecke im Bereich der Jugendbücher vom Verein eingerichtet wurden. Die etwa 50 Mitglieder des Vereins würden die Mediathek aber auch ideell unterstützen. So ist das Tauschregal im Stadtpark unweit der Orangerie eine Initiative des Fördervereins.

Es gibt mitunter auch Bücher, die es nicht mehr auf den Flohmarkt schaffen. Dass man damit Kunst auf eine mitunter ganz einfache Weise anfertigen kann, zeigte Christine Breuer einigen Besuchern im Bereich der Belletristik. Sie hatte Formen auf Papier aufgezeichnet, die dann auf den Buchseiten millimetergenau nachgebildet werden konnten. Die Mühe lohnte sich. Wer die Zeit und die Muße hatte, nahm eine Anregung und eine originelle Buchstütze mit nach Hause.