Bis Oktober stellt Dieter Hans Atz Fotografien im Zeit-Areal aus. Die Eröffnung am Samstagabend war gut besucht. Foto: Baublies Foto: Lahrer Zeitung

Lahrer Fotograf Dieter Hans Atz stellt im Zeit-Areal aus

Von Endrik Baublies

Lahr. Fotografie ist – ein richtiger Umgang mit der Kamera und den entscheidenden Augenblicken vorausgesetzt – ein Teil der Bildenden Kunst. Der Lahrer Dieter Hans Atz zeigt in der Ausstellung "Zeiträume" im Zeit-Areal eine Retrospektive seiner Kreativität.

Ein gewichtiger Teil der Fotografien zeigt die ehemalige Firma Roth-Händle, wo heute das Zeit-Areal residiert. Der Buntsandstein und der markante rosa-graue Beton der Roth-Händle-Gebäude sind auf einigen der Bilder zu sehen, die auf drei Stockwerken ausgestellt sind.

Bei etlichen Landschaftsaufnahmen wird deutlich, wie Fotograf Atz ein weiches schmeichelndes Licht, kräftige Kontraste und viele Schattierungen eingefangen hat. Abstrakte Formen wie zerstörter Stahlbeton und ein sehr präziser Umgang mit Unschärfe und dem Weichzeichner machen andere Aufnahmen aus.

Franzsjoseph Held, der bei der sehr gut besuchten Vernissage am Samstagabend eine Bestimmung der Arbeiten vornahm, ergänzte, dass gerade auch die Ausschnitte, die der Künstler Atz vorgenommen habe, einen Teil seiner Sicht zeigten. Ein Foto zeigt eine Erinnerung an das Orkantief "Lothar", einen geborstenen, aber nicht gebrochenen Holzstamm oberhalb der Feuerwehrstraße. Held sprach dazu von einer besonderen Flüchtigkeit der Bilder.

Wie spannend gerade der leere Raum sein kann, zeigt Atz mit vielen Aufnahmen der Räume im Industriehof. Eine niedrige Perspektive der Kamera, ein Detail wie verrottete Schuhe im Vordergrund oder extreme Querformate zeigten, dass Leerstände eine interessante Ansicht sein können. Viele Fotografien stammen aus der Zeit, als es noch keine digitalen Kameras gab.

Es bedarf eines genauen Blicks, Motive in der unmittelbaren Umgebung zu sehen. Atz etwa sei beim Umbau des Sportplatzes der Spielvereinigung so fasziniert davon gewesen, "das Gras beim Wachsen" zu beoachten, dass er dies mit der Kamera einfangen musste.

Die Ausstellung "Zeiträume" ist im Zeit-Areal im Industriehof bis zum 23. Oktober montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr sowie sonntags von 14 bis 17 Uhr zu sehen.