Einigkeit besteht im Gemeinderat, dass der künftige Stegmattenpark nicht durch eine Lärmschutzwand "eingekästelt" wird. Verhandelt wird derzeit noch, ob im Park ein Jugend- und Familienhotel entsteht. Grafik: Club L94 Foto: Lahrer Zeitung

Geschwindigkeits- reduzierung und Geländemodellierung beim Seepark wird überprüft

Von Stefan Maier

Lahr. Rund um den Stegmattenpark wird es keine Lärmschutzwand geben: Darüber besteht im Gemeinderat Konsens. Überprüft wird jedoch eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf den Bundesstraßen und eine Geländemodellierung, um im Park wenigstens teilweise für Ruhe zu sorgen.

Hintergrund ist das schalltechnische Gutachten, das das Büro Heine und Jud aus Horben im Zusammenhang mit dem Bebauungsplanentwurf "Seepark" erarbeitet hat. Wie berichtet, führen laut Gutachter "insbesondere die vom Badebetrieb ausgehenden Emissionen zu keinen erheblichen Lärmbelästigungen". Wegen der Bundesstraßen und der Bahn seien Teile der Parkanlagen jedoch stärker mit Lärm belastet – woran auch eine Lärmschutzwand an der B 36 nichts ändere. Tagsüber werde der Orientierungswert für Parkanlagen von 55 Dezibel überschritten. Die Verwaltung hält die Lärmbelastung jedoch für akzeptabel. Weil sich Dorothee Granderath (Grüne) bei der Sitzung des Technischen Ausschusses in der vergangenen Woche nicht zufriedengeben konnte, hat die Verwaltung die Kosten für eine längere Lärmschutzwand ermittelt.

Eine solche Wand rund um das Seeparkgelände, die rund 1100 Meter lang und drei Meter hoch wäre, würde zwischen 1,1 und 1,65 Millionen Euro kosten, informierte Christof Etter vom Stadtplanungsamt gestern den Gemeinderat. Das stieß bei niemandem im Gremium auf Gegenliebe: "Ich halte eine solche Einkästelung für völlig ungeeignet. Das würde das gesamte Projekt gefährden", betonte Roland Hirsch (SPD).

"Ob eine 1100 Meter lange Wand das geeignete Mittel ist, erschließt sich mir nicht", meinte auch Ilona Rompel (CDU), die aber an den Vorschlag ihres Fraktionskollegen Gerhard Straubmüller erinnerte, die Geschwindigkeit auf den beiden Bundesstraßen im Bereich des Stegmattenparks zu reduzieren. "Von Tempo 100 auf 70, von 70 auf 50", schlug sie vor – Dorothee Granderath sprach sich dagegen für Tempo 50 aus. "Einer solchen Lärmschutzwand können wir auf gar keinen Fall zustimmen. Die Landesgartenschau muss sichtbar bleiben", sagte auch Annerose Deusch (Freie Wähler). Jörg Uffelmann (FDP) bezeichnete eine solche Wand schlicht als "Unsinn". Allerdings könne man über den Vorschlag von Granderath nachdenken, das Gelände des Seeparks so zu modellieren, dass ein "Ort der Ruhe" geschaffen wird.

Sven Täubert (Grüne) erinnerte daran, dass eine Geländemodellierung bereits im Siegerentwurf für den Stegmattenpark vorgesehen war, um so auch für Lärmschutz zu sorgen. Im Zusammenhang mit den neuen Plänen für den See sei das dann aufgegeben worden. Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller sagte zu, Vorschläge sowohl für eine Geschwindigkeitsreduzierung als auch für eine Geländemodellierung zu arbeiten.

Bei der Abstimmung über den Bebauungsplanentwurf enthielten sich die vier Grünen der Stimme, Sonja Rehm (Linke Liste) stimmte dagegen.