Elf Schüler des Clara-Schumann-Gymnasiums waren zwei Wochen lang in Indien. Foto: Schule

Gruppe des Clara-Schumann-Gymnasiums berichtet von ihrer Reise / Ritt auf Elefanten

Lahr (red/ng). Denken Europäer an Indien, assoziieren sie mit dem südasiatischen Land bunte Bollywood-Filme, scharf gewürztes Essen und den Geruch von Curry. Elf Schüler des Clara-Schumann-Gymnasiums durften sich Indien nun zwei Wochen lang ansehen. Der Schüleraustausch wurde von den Lehrerinnen Christiane Weinzierl und Yvonne Bohnet begleitet.

"Weder die Tatsache, dass es für einige von uns der erste Flug im Leben sein würde, noch das Kennenlernen einer komplett anderen Kultur schreckte uns ab", erzählt Schülerin Katja Wetterer. Im Gegenteil: Die jungen Indienreisenden kamen voller Vorfreude in der Hauptstadt Neu-Delhi an. Dort trafen sie zum ersten Mal die indischen Austauschpartner und deren Eltern.

Schon bald sei den Schülern klar geworden, dass sie sich in einer völlig fremden Welt befinden, so Wetterer. Sie berichtet von lautstarkem Verkehr, vom Hupen in Dauerschleife, von der Hitze, der staubigen Luft und den vielen Tieren, die auf der Straße leben. "Alles war anders und total neu." Nach kurzem Zögern umschreibt sie alles noch einmal in einem einzigen Wort: "Kulturschock".

Festlich seien die Gymnasiasten im Schulhof der Lotus Valley International School empfangen worden. "Das grandiose Welcome-Assembly brachte uns einen tollen ersten Einblick in indische Traditionen", berichtet Wetterer.

Während der zweiwöchigen Reise wurde den Schülern gezeigt, dass Indien auch andere Facetten aufweist. So erzählt die Schülerin von vier Mittagen, an denen sie beim "Sunshine-Project" fleißig mithalfen. "Es ist ein Projekt, das Straßenkindern den Zugang zu Bildung ermöglicht", erklärt die Lahrerin. "Wir halfen den Kindern bei den Hausaufgaben, haben mit ihnen gelesen oder gespielt." Besonderen Eindruck hinterließ bei Wetterer und ihren Mitschülern die Tatsache, dass es keine materiellen Dinge benötigt, um Spaß zu haben.

Und dies blieb nicht der einzige Aufschluss der Reise. Eifrig erklärt Wetterer, dass der Punkt, den indische Frauen auf der Stirn tragen, rein gar nichts zu bedeuten habe. "Er ist nur Modeschmuck. Bedeutung trägt nur der rote Strich auf der Höhe des Haaransatzes in der Mitte der Stirn." Dieser sei das wahre Zeichen dafür, dass die Frau verheiratet ist.

Weiter berichtet sie von indischen Denkmälern und Sehenswürdigkeiten, die bereist wurden. Die Busfahrten zu den jeweiligen Orten seien lange und ermüdend gewesen. Doch der "sehr lustige und wacklige Elefantenritt“ in Jaipur ließ die Gymnasiasten die Strapazen wieder vergessen. "Dieses Erlebnis wird mir immer in Erinnerung bleiben", sagt Wetterer mit einem Strahlen in den Augen.

An einem Wochenende nahm die Schulgruppe am vom Goethe-Institut Delhi ausgetragenen Kultur- und Sprachenfest Namaste Germany teil. "Hunderte von Deutsch lernenden Schülern aus Delhi und den benachbarten Bundesstaaten versammelten sich zu Workshops und Wettbewerben", erzählt Wetterer. Dabei hätten sich die indischen Schüler in Aufgaben wie dem Basteln einer deutschen Schultüte oder einer Sprachrallye in Form eines Laufdiktats bewiesen. "Nur das auf dem Campus angebotene deutsche Essen wurde nicht recht angenommen", lacht die Schülerin.

Abgerundet wurde die Indienreise mit der Feier des Famlienfests Diwali. "Es ist für die Inder gewissermaßen wie Weihnachten", sagt Wetterer. Neuen und alten Traditionen würden bei diesem Fest nachgegangen – zum Beispiel dem Legen von Rangoli. "Hierbei entstehen wundervolle Bilder aus Sand", sagt die Gymnasiastin. Eine weitere wichtige Tradition sei es, im hauseigenen Tempel eine Zeremonie abzuhalten und dabei zu verschiedenen Göttern zu beten. Besonders gefallen hat Wetterer an diesem Abend das große Feuerwerk.

Mit vielen neuen Erfahrungen und Eindrücken ging es nach den zwei Wochen wieder zurück ins kalte Deutschland. Beim Abschied sei auch die eine oder andere Träne geflossen. "Aber alle freuten sich natürlich auch auf die eigene Familie, das Zuhause und das deutsche Essen."