Roland Schäfer schuf filigrane und poetische Collagen zum Thema "Natur". Foto: Decoux-Kone

Ehepaar Schäfer zeigt seine Kunst in der Galerie "L’Art pour Lahr"

In die Herbstsaison startet der Verein "L’Art pour Lahr" mit der Ausstellung des Künstlerehepaars Sigrid und Roland Schäfer. Ihre Kunst zeichnet sich durch eine große Bandbreite von Malereien über Objekte bis hin zu Fotografien aus.

Lahr. Zu sehen sind fröhliche, aber auch ernsthafte Werke des altbekannten "Doppelpacks", wie Tamara Tziroulnikoff die beiden Künstler bezeichnete. Sie war lange Jahre die Vorsitzende des 1996 ge gründeten Vereins "L’Art pour Lahr", ist in Sachen Kunst auf der Landesgartenschau tätig und führte die Besucher in die ausgestellten Werke in der kleinen Galerie in Lahr ein. Was die beiden Künstler vereine, sei ihre Liebe zur Natur.

Sigrid Schäfer, die stille Dame, ist experimentierfreudig und arbeitet zum Teil mit schrillen Farben. Roland Schäfer, der große Herr mit großen Händen, kreiert filigrane und poetische Collagen.

In ihrer aktuellen Ausstellung konzentriert sich Sigrid Schäfer auf Pflanzen, insbesondere auf Blumen, die sie fotografiert und am Computer verfremdet hat. Roland Schäfer stellt die Natur in Collagen und Objekten auch nicht in naturalistischer Abbildung dar: Es sind miteinander kombinierte Bildtechniken, bei denen der Zufall und das Experiment eine Rolle spielen. So schafft der Künstler eine unwirkliche, märchenhafte Welt mit seinen dreidimensionalen Papierarbeiten.

Es ist kaum zu glauben, dass Schäfer mit seinen großen Händen diese kleinen, filigranen Figuren geschaffen hat. Deren Farben zeigen sich höchst differenziert. Leuchtende kontrastreiche Farben treten selten großflächig auf, sondern eher in kleinen Ausdehnungen. Dadurch verzahnen und verweben sie sich zu farbigen Strukturen und überlagern einander in transparenten Schichten.

Je nach Tages-, Jahreszeit und Wetterlage fotografierte Sigrid Schäfer ein ausgewähltes Motiv in der Natur und kehrte, um es in veränderten Lichtverhältnissen fotografisch festzuhalten, oft mehrmals zu einem bestimmten Platz zurück. Der Einsatz verschiedener Kameras ermöglichte ihr unterschiedlich kontrastreiche Ergebnisse.

Dann folgte der zweite Schritt, die Bildbearbeitung am Computer und das Experiment, in dem die Künstlerin ihre Motive im Sinne des Ausstellungstitels interpretiert. Die Formen des Motivs – in der aktuellen Ausstellung die Blumen – blieben erhalten. Die Farben verfremdete sie. Dabei ging sie intuitiv vor. Mit der Veränderung der Farben änderte sich auch die räumliche Wirkung. Tiefe entstand beispielsweise durch das Sandwichverfahren, in dem Fotografien auf transparente Folien gedruckt und übereinandergelegt wurde. Die Form wird beim Fotografieren vom Auge gesucht, die Farbe beim Experimentieren am Computer. Die Natur-Interpretationen des Ehepaars Schäfer sind nun bis zum 22. Oktober in der Galerie "L’Art pour Lahr" in der Obertorstraße 4 ausgestellt.