Bei der Übergabe der Gründerpreise (von links): Thomas Joachims (Sparkasse), Peter Rottenecker (Volksbank), Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller, Rainer Heller und Martina Tischel (Pflegedienst Mara), Gregor Grüb (Zigarrenmanufaktur), Alexander Sigel (Dentallabor Sigel) und Wirtschaftsförderer Jochen Siegele Foto: Breuer

Zigarrenmanufaktur, Pflegedienst und Dentalllabor erhalten neuen Gründerpreis

Erstmals hat die Stadt Lahr einen mit 5000 Euro dotierten Gründerpreis an junge, innovative Unternehmen vergeben. Den Hauptpreis erhielt die Zigarrenmanufaktur.

Lahr. 14 Unternehmen hatten sich bei der Stadt um die Auszeichnung beworben, drei davon haben sich durchgesetzt.

Gregor Grüb und Klaus Harisch, die 2014 mit der Zigarrenmanufaktur ein altes Lahrer Handwerk wiederaufleben ließen, konnten die Jury am meisten von ihrem Konzept überzeugen und durften sich so über den Hauptpreis in Höhe von 5000 Euro freuen. Aber auch der Pflegedienst Mara und das Dentallabor Sigel haben die Wertungsrichter beeindruckt. Sie erhielten jeweils 1000 Euro, die von der Sparkasse Offenburg/Ortenau und der Volksbank Lahr gestiftet wurden.

Die Zigarrenmarke "Herr Lehmann" ist in Lahr mittlerweile bekannt. Gregor Grüb gab bei der Verleihung einen Überblick über die Entwicklung der Firma, die mittlerweile bundesweit Beachtung gefunden hat und über einen Kundenstamm verfügt, der bis ins Ausland reicht. Neben den Zigarren sind Genussprodukte wie Whisky und Kaffee mit ins Sortiment genommen worden.

Mobile Pflegedienste gibt es viele. Daher stellte sich der Jury zunächst die Frage nach der Innovation des Mitte 2016 gegründeten und in Kippenheimweiler ansässigen Pflegediensts Mara, der sich auf Patienten im ländlichen Bereich spezialisiert hat. Doch das konnte Martina Tischl schnell erklären: Die Verantwortlichen haben sich für die Nutzung von Elektrofahrzeugen entschieden. Dafür gab es 1000 Euro von der Sparkasse.

Dieselbe Summe erhielt Alexander Sigel, der ein Dentallabor gegründet hat. Auch das ist per se nichts Neues. Die Innovation in diesem Labor: Sigel verbindet Handwerk mit Hightech, setzt CNC-Maschinen und Drei-D-Drucker ein, ein Scanner tastet die Mundhöhle und die Zahnstellung ab und liefert somit Daten für passgenaue Zahnersatzprodukte. Außerdem werden laut Sigel Implantatteile individuell und im eigenen Labor angefertigt und nicht von einem Hersteller vorgefertigt bezogen. "Der Standort Lahr ist für uns optimal", berichtete Sigel. Die Rheinschiene und die direkte Verbindung ins Kinzigtal seien für ihn wichtige Kriterien gewesen.

"Jede Stadt lebt von kreativen und innovativen Ideen", sagte Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller. Es gelte, neuen Ideen und Technologien Raum zu geben. Mit dem Gründerpreis wolle die Stadt jungen, kreativen Unternehmern Dank und Anerkennung aussprechen. "Den Preis soll es immer wieder geben. Wir versprechen uns davon eine gewisse Kontinuität und wollen damit auch zeigen, dass unsere Stadt wettbewerbsfähig ist", betonte der Oberbürgermeister.

Laut Wirtschaftsförderer Jochen Siegele mussten die Bewerber mindestens drei Kriterien erfüllen. Innovationen, ein großer Nutzen für die Zielgruppe, wirtschaftlichen Erfolg und Social Business waren die Vorgaben.

Thomas Joachims von der Sparkasse und Peter Rottenecker von der Volksbank betonten das Anliegen der Banken, junge Unternehmer fördern, fordern, unterstützen und begleiten zu wollen.