Viele Interessierte schauten sich das Blockheizkraftwerk der Badenova an. Foto: Künstle

Zehnte Ausgabe stößt auf großes Interesse / Führungen gut besucht

Lahr. Anfänglich hatte Michael Dutschke am Sonntag noch etwas bedenklich in den Morgenhimmel am Rande des Landesgartenschaugeländes geschaut. Als Klimaschutzmanager der Lahrer Rathausverwaltung konnte er dann doch erleichtert aufatmen. Der mittlerweile zehnte Energietag hat bis zum Spätnachmittag Hunderte Besucher angezogen. Zur Eröffnung hatte Staatssekretär Andre Baumann vom baden-württembergischen Umweltministerium ein Kompliment aus Stuttgart mitgebracht: Der Lahrer Energietag diene dem Klimaschutz, die Energiewende käme beim Bürger mittlerweile an.

Nach neuem Konzept wird der Lahrer Energietag mittlerweile an Firmenstandorten alternierend veranstaltet, heuer war die Badenova als Gastgeber dran. Das passt, denn deren biomethan-gasbetriebenes Blockheizkraftwerk (BHKW) befindet sich seit 25 Jahren im Mauerfeld am LGS-Gelände, versorgt auch ein benachbartes Wohnviertel am Kanadaring mit anfallender Fernwärme. Das BHKW ist seit einer 3,1 Millionen Euro schweren Modernisierung vor drei Jahren sogar noch leistungsfähiger.

Doch nicht allein diese geführten Besichtigungen lockten Besucher zum Energietag. Auch die Ortenauer Energieagentur war mit einem Elek-troauto vertreten, die Stadt hatte ihr eigenes neues LGS- Dienstfahrzeug (einen Mercedes) dazugestellt und gleich frisch mit Strom aufgetankt. Aber auch die pedalbetriebenen und führerscheinfreien "Pedelecs" ließen sich ausprobieren, die dezente Batteriestromunterstützung schonte dabei die Kräfte.

Auch das E-Werk Mittelbaden durfte beim Energietag nicht fehlen, zumal es zu knapp 30 Prozent der Stadt Lahr gehört. Es warb speziell für klimafreundlich erzeugten Strom. Und damit private Hausbesitzer nicht nur Prospekte studieren oder sich im "Sanierungsmobil" des Landes per Videos kundig machen mussten, schaffte sie ein Shuttle-Dienst auch noch in den Kita-Neubau samt entstehender Wohnungen in die Vogesenstraße. Dort konnten sie vor Ort Wärmedämmungen und weitere Sanierungsmöglichkeiten zur Energieeinsparung in Augenschein nehmen.

Derweil sorgten insgesamt sechs fachkundige Referenten im Halbstundentakt für Infos über Fernwärme, private Fotovoltaik-Anlagen, Elektromobilität, Wärmepumpen, Heizungserneuerung und Gebäudesanierung. Zwischendurch waren ein Catering-Service nebst Kaffee- und Kuchenstation um die Verpflegung der Besucher besorgt, und es fanden zwei besonders gefragte Führungen über das benachbarte Baugelände der Landesgartenschau statt. Die Stadt hatte dazu sogar noch sechs Familien-Jahreskarten für die LGS spendiert, die stündlich ausgelost wurden. Derweil konnten sich Kinder auf einer Hüpfburg austoben, Ballons knoten oder sich das Gesicht schminken lassen.