Sängerin Barbara Höpler mit Silke Täubert am Cello und Tobias Kopf an der Gitarre beim Konzert im Stiftsschaffeikeller Foto: Haberer Foto: Lahrer Zeitung

Konzert: Barbara Höpler, Lehrerin der Städtischen Musikschule, tritt im "Keller" auf

Lahr. Den Wiener Schmäh hat Barbara Höpler nach 15 Jahren in der Ortenau weitgehend abgelegt. Den von ihr servierten Songs haftet aber sehr wohl eine oft verloren wirkende Melancholie an. Am Samstagabend trat die an der Städtischen Musikschule unterrichtende Gesangslehrerin mit ihrem Trio im Stiftsschaffneikeller auf.

Kurt Weills Aufforderung, leise zu sprechen, markierte nicht nur den Einstieg in den Abend mit Barbara Höpler und ihren beiden Begleitern. Die aus Wien stammende Sängerin verfügt über eine ausdrucksstarke Stimme, ein breit gefächertes Timbre. Der melancholische Unterton in ihrer Musik war aber kaum zu überhören, obwohl sie im Verlauf des Konzerts im überraschend gut besuchten Stiftsschaffneikeller vor allem Pop-Perlen servierte.

Barbara Höpler, Silke Täubert (Cello) und Tobias Kopf (Gitarre) tauchten ein in einen Kosmos voller Feinheiten und reduzierter Tongemälde. In eine Klangwelt, die Empathie weckte, durch reizvolle Zwischentöne und außergewöhnliche Interpretationen beeindruckte. Unter dem Strich fehlte dem Konzert aber manchmal einfach der entscheidende Biss, der das atmosphärische Gefüge in einen anderen Kontext gestellt hätte.

Die Ansätze dafür waren durchaus gegeben. Nach einem verhaltenen, von viel Gefühl und Klangpoesie getragenen Konzertauftakt öffnete das Trio den Raum für außergewöhnliche Klangbilder. "Toxic" von Britney Spears konfrontierte das Publikum mit einem beinahe destruktiven Zwiegespräch von Cello und Gitarre.

Das Intro von "Ohne mi", eine Eigenkomposition von Barbara Höpler, setzte mit dramatischen Celloklängen auf eine fast psychedelisch anmutende Aura. Bei "Weird Fish" von "Radiohead" punktete Höpler in der Schlussphase des Songs mit überraschend eingestreuten Trommelschlägen. Hörenswert war auch "Red Rain" von Peter Gabriel.

Auf der anderen Seite wirkten etliche Songs, allen voran das beinahe sanftmütig daherkommende "Roxanne" von der Gruppe "Police", schlichtweg zu gefällig und brav. Das in seinem Mittelteil immer wieder überraschend auf außergewöhnlichen Pfaden wandelnde Konzert im Stiftsschaffneikeller trudelte am Ende beinahe gefällig aus, biederte sich im letzten Song sogar förmlich an das gängige Schema des Mainstream an.