Gerhard Friedrich, Lilli Rotärmel (Mitte), Kita-Leiterin Sandra Jestand und einige Kinder spielen mit dem Material des "Zahlenlands", dem Vorgänger des neuen Buchs. Foto: Breuer

Mathematiker Gerhard Friedrich stellt neues Buch vor / Zusammenarbeit mit der Kita Alleestraße

"Komm mit, lass uns Mathe spielen" heißt ein neues Buch, das Gerhard Friedrich gemeinsam mit Erzieherinnen und Kindern der Kindertagesstätte Alleestraße erarbeitet hat. Am Donnerstag wurde es vorgestellt.

Lahr. "Für Sofia", schreibt Gerhard Friedrich und setzt seinen Namen darunter. Er signiert das neue Buch, an dem auch Sofia mitgemacht hat. "Es war eigentlich ein Zufall, dass ich hier in dieser Kita gearbeitet habe", erzählt der 57-Jährige. Er kenne eine Erzieherin, die hier arbeite, und habe sie angesprochen. Ihre Kolleginnen in der Einrichtung und die Leiterin Sandra Jestand mussten nicht lange überlegen. "Wir haben gern mitgemacht und hatten viel Spaß dabei." Zwölf Kinder, die in diesem Jahr eingeschult werden, und Lilli Rotärmel als Erzieherin haben an dem Projekt teilgenommen.

Das Buch "Komm mit, lass uns Mathe spielen" ist der Nachfolger des Buchs "Komm mit ins Zahlenland". Der Autor Gerhard Friedrich hat aber nicht unbedingt das Zahlenland fortgeführt. "Das Zahlenland ist sehr materiallastig und nicht für Haushalte geeignet. Deshalb bezieht sich auch nur ein Kapitel im Buch darauf." Das neue Buch richtet sich neben den Erzieherinnen besonders an Eltern, Großeltern, Tagesmütter – eben alle, die außerhalb von Kindergärten mit der Kinderbetreuung befasst sind.

"Kinder sollten bei der Einschulung den Zahlenraum bis zehn beherrschen", weiß Friedrich. Und: "Kinder lernen gern und schnell Mathematik", solange sie es spielerisch lernen. Und spielerisch sind die Anregungen, die der vierfache Vater in dem neuen Buch gibt. Denn da wird unter anderem mit Cent-Stücken und Nüssen gerechnet.

Als Beispiel zeigte der Pädagoge und Mathematiklehrer bei der Buchpräsentation das Rechnen mit Cent-Münzen. "Jedes Kind hat zehn Cent, aufgeteilt in Fünf-, Zwei- und Ein-Cent-Stücke. Nun wird gewürfelt. Die Zahl, die der Würfel zeigt, muss der Spieler an den nächsten abgeben", erklärte er das ganz einfache Spiel. Schwierig werde es, wenn ein Kind nur noch das Fünf-Cent-Stück übrig, hat und zwei Cent davon abgeben muss: "Dann muss gerechnet werden.“ Bei einem anderen Spiel müssen so viele Körperteile den Boden berühren, wie der Würfel Zahlen zeigt. Da ist auch mal Partnerarbeit gefragt. Denn mit sechs Körperteilen gleichzeitig – das wird schwierig. Da muss dann ein Kind beispielsweise Händen, Füßen und Kopf und das andere noch mit einem Fuß die Zahl bilden. Dass die Kleinen dabei ihren Spaß haben, haben sie auch gleich bewiesen, indem sie sich fast schon verrenkt haben, um die Anforderungen zu erfüllen.

Die Kooperation ist so gut gelaufen, dass der Autor und die Kita bereits ein weiteres Projekt abgeschlossen haben. Das Buch, das sich mit Farben und Musik befasst, soll im Juli erscheinen.

Am Montag, 6. März, 18 Uhr, präsentiert Friedrich sein Buch "Komm mit, lass uns Mathe spielen" in der Buchhandlung Schwab.

Zur Person

> Gerhard Friedrich ist Diplom-Pädagoge und Lehrer für die Fächer Mathematik, Technik, Pädagogik und Psychologie. Er lehrt als Privatdozent an der Universität Bielefeld und ist außerdem Mechaniker, Hobbymusiker, Spiele- und Buchautor und Vater von vier Kindern. Friedrich ist Mitbegründer des ifvl Lahr, des Instituts für vorschulisches Lernen. Weitere Informationen gibt es unter www.ifvl.de.