Die Kita St. Elisabeth befindet sich in direkter Nachbarschaft zur Grundschule. Die Container, die auf dem Lehrerparkplatz stehen sollen, bieten Raum für zehn zusätzliche Kita-Plätze. Foto: Archiv: Baublies

Behelfsräume für Kita in Sulz werden mehr als zwei Jahre stehen / Andere Lösung braucht Zeit

Kaufen statt mieten: Der Gemeinderat hat bei seiner Sitzung am Montag die Anschaffung von zwei Containern für die Kita in Sulz beschlossen. Die Container sollen speziell auf die Bedürfnisse der Krippenkinder zugeschnitten sein.

Lahr. Die Container für zwei Krippengruppen, die in Trägerschaft der katholischen Kirche, Seelsorgeeinheit Maria Frieden aus Kippenheim, sein werden, sollen für voraussichtlich mehr als zwei Jahre auf dem Lehrerparkplatz der Grundschule aufgestellt werden. Auf diese Weise können Sulzer Eltern ihre Kinder weiterhin im Ortsteil betreuen lassen.

Bürgermeister Tilman Petters führte bei der Sitzung aus, warum für die Verwaltung ein Kauf mehr Sinn mache als eine Anmietung. Bei einer angenommenen Abschreibungsdauer von fünf Jahren ergäben die Kostenbetrachtungen, dass nach spätestens vier Jahren ein Kauf auf jeden Fall kostengünstiger sei, da die Gesamtmietkosten dann schon die Kosten für einen Kauf überstiegen. Er gehe davon aus, dass man die Container, sobald die Stadt sie in Sulz nicht mehr benötigt, sie an anderer Stelle wieder Verwendung finden könnten. Oder sie könnten verkauft werden. Die Container werden extra auf die speziellen Anforderungen eines Kita-Betriebs zugeschnitten, zum Beispiel werden bodenhohe Fenster eingebaut, damit die Kinder auch nach draußen schauen können.

SPD-Stadträtin Uta Dreyer zeigte sich froh über die Containerlösung und äußerte die Hoffnung, dass die Container bis Anfang Januar an Ort und Stelle stehen. CDU-Fraktionschefin Ilona Rompel fragte Petters nach den Plänen für den Umbau der früher durch die Hauptschule genutzten Werkräume und den naturwissenschaftlichen Räumen, die sich im Nordflügel der jetzigen Grundschule befinden. "Es wird wohl eine längere Geschichte", so Rompel. Dies bestätigte Petters. Nächstes Jahr soll ein Umbau geprüft werden, auch ein Teilabbruch ist im Gespräch. "Die Kosten spielen da natürlich eine wichtige Rolle, es ist noch viel zu klären", so Petters. Eberhard Roth von den Freien Wählern ist überzeugt, dass die Container auch später wieder gebraucht werden können, weshalb er den Kauf guthieß. Dass die Kita-Container für manche ein "Schreckgespenst" seien, konnte er nicht nachvollziehen. Die Erfahrung zeige, dass Kinder häufig da gar nicht mehr raus wollten. Miriam Waldmann (Grüne) regte an, vielleicht noch nach einer besseren Lösung als den Umbau der Technikräume zu suchen. Durch den Kauf der Container habe man Zeit gewonnen. Auch Jörg Uffelmann, Fraktionsvorsitzender der FDP, sprach sich für den Kauf aus: "Mieten ist häufig teurer als Kaufen."

Vera Böhmer (Linke Liste) zeigte sich weiterhin unglücklich über die Lösung und brachte eine stärkere Förderung der Tagesmütter ins Spiel. Sie enthielt sich bei der Abstimmung, alle anderen stimmten für die Container.

INFO

Kosten

Die voraussichtlichen Gesamtkosten für den Kauf der Container, einschließlich der Aufstellkosten, belaufen sich auf rund 360 000 Euro. Dies ist eine Planzahl, da über den Kauf der Container eine Ausschreibung erfolgt. Hinzu kommen Kosten für die Herrichtung des Außenbereichs in Höhe von rund 25 000 Euro sowie Kosten für die Inneneinrichtungen für zwei Krippengruppen in Höhe von voraussichtlich 50 000 Euro.