Freifrau von Türckheim-Böhl (Vierte von rechts) ist hier mit Helfern aus dem Raum Lahr zu sehen, deren Einsatz in Lourdes sie koordiniert. Foto: Vögele

Menschen aus der Region übernehmen Hilfsdienste in Lourdes

Reichenbach (av). Es gibt viele gelungene Beispiele der Verständigung über alle Grenzen hinweg. Einer dieser Dienste ist die Hospitalitäts-Bewegung von Lourdes. Sie begann in dem südfranzösischen Wallfahrtsort in der Mitte des 19. Jahrhunderts als Helfergruppe für die Kranken, die seit 1858 zur Grotte der Marienerscheinungen kommen, um Heilung und Trost zu finden. 1997 wurde die "Deutsche Hospitalité Notre Dame de Lourdes" gegründet. Der Verein stellt sich der Aufgabe, deutschsprachige Helfer in Lourdes zu vernetzen.

Auch aus unserer Region fahren jährlich Helfer nach Lourdes, um für eine Woche dort Kranken und Pilgern zu dienen. Freifrau Maresa von Türckheim-Böhl aus Mahlberg, engagierte Mitarbeiterin der Deutschen Hospitalität, koordiniert die Dienste und begleitet die Helfer während ihres Einsatzes. Sie erteilt weitere Auskünfte unter Telefon 07825/8 6515, E-Mail: m.tureckheim@gmx.net

Was hat es mit der Hospitaliät auf sich und was sind ihre konkreten Aufgaben? Nun, jeder Pilger oder Tourist, der schon einmal in Lourdes war, sieht das Heer der Kranken. Begleitet wird dieser unablässige Pilgerstrom von vielen Helfern, die sich in der Hospitalität ihrer Heimatländer zusammengeschlossen haben. Sie dienen den Hilfsbedürftigen in vielen Bereichen. Zum Beispiel, indem sie in den großen Krankenherbergen bei der alltäglichen Hausarbeit in Küche und Krankenzimmern helfen oder die Pilger in den Bädern betreuen (wobei für diesen Dienst ein gesunder Rücken und seelische Stärke erforderlich sind). Sie engagieren sich bei den Kranken im Transport- und bei liturgischen Feiern im Ordnungsdienst. Sie betreuen und schulen die Helfer in deren schweren körperlichen und seelischen Engagement.

Für die meisten dieser Dienste sind keine besonderen Kenntnisse erforderlich, wichtig ist allein die Liebe zu den Kranken und die Bereitschaft, in oft kleinen und geringen Diensten mitzuhelfen. Die Helfer kommen für die Kosten selbst auf, es ist also eine etwas andere Art, Ur-laub zu machen. Dafür bietet der Dienst eine Fülle von Begegnungen mit vielen Menschen und vor allem, geistlich gesprochen, große Gnaden.

Bildungswerk bietet am Donnerstag Vortrag über Ereignisse von Lourdes

Pfarrer Klaus Holzamer, der deutschsprachige Lourdes-Seelsorger, sagt: "Die Stille und Einkehr, die Begegnung und die abendliche Lichterprozession sind Momente, die jeden berühren und verändern. Der Kranke und der Nichtkranke, diese Definition fällt weg, es gibt nur den Touristen oder den Pilger."

Das Katholische Bildungswerk Reichenbach beginnt seine Vorträge im neuen Jahr mit einem Abend über die Ereignisse von Lourdes. 1858 stand das südfranzösische Städtchen am Fuß der Pyrenäen im Mittelpunkt des geistlichen und kulturellen Interesses weit über Frankreich hinaus. Das Mädchen Bernadette Sou-birous berichtet von Erscheinungen an der Grotte von Massabielle – und seither ist der Strom der Pilger und Hilfesuchenden nach Lourdes nicht mehr versiegt.

Der Vortrag am morgigen Donnerstag um 19.30 Uhr im Pfarrheim Reichenbach trägt den Titel: "Wo der Himmel die Erde berührt". Viele Pilger aus unserer Umgebung haben diesen Ort besucht. Sie können bei diesem Vortragsabend ein Wiedersehen mit dem Ort so vieler Hoffnungen feiern. Referent ist Alfons Vögele.