Johannes Behrmann, Geschäftsführer der gemeinnützigen Gesellschaft Zeitgeist, freut sich darüber, dass das "Rührwerk" auf dem früheren Roth-Händle-Areal wieder geöffnet ist. Foto: Breuer Foto: Lahrer Zeitung

Inklusion: Neues Konzept für die Einrichtung auf dem Zeit-Areal / Caterer liefert das Essen an / Neuer Speiseraum

Von Christine Breuer

Zehn Monate war es geschlossen, seit Mitte des Monats wird im "Rührwerk" auf dem Zeit-Areal wieder gegessen. Wir haben uns mit Johannes Behrmann, Geschäftsführer der Zeitgeist gGmbH, über das neue Konzept unterhalten.

Lahr. Was darf’s denn heute sein? Sate Ayam oder gefüllte Pfannkuchen mit Spargel in Béchamelsauce? Die Gäste, die in der kommenden Woche im "Rührwerk" zu Mittag essen, werden täglich mindestens ein balinesisches Gericht auf der Karte finden. Eine Themenwoche ist angesagt. Aber auch sonst hat sich einiges im "Rührwerk" verändert, einiges ist aber auch gleichgeblieben.

Die größte Veränderung dürfte nach Auskunft von Behrmann die Einbindung eines Caterers sein. "Wir haben uns dazu entschlossen, die Küche vorläufig nicht wieder zu beleben", sagt der studierte Sozialmanager. Dafür hat der Betreiber jetzt eine Kooperation mit Marc Schott, der auch die Grohe-Kantine betreibt, geschlossen. "Für den Anfang soll das jetzt auch mal so bleiben." Preislich wirkt sich das nicht gravierend aus. Die Mittagessen liegen weiterhin zwischen 5,50 und 7 Euro. Neu ist auch der Raum, in dem gegessen wird. Während der große Raum der früheren Kantine, in den das Theater Baal Novo eingezogen ist, immer ein bisschen steril und wie ein Wartesaal gewirkt hatte, isst man jetzt im ehemaligen Frühstückscafé fast wie bei Muttern zu Hause oder aber, das ist geblieben, draußen in der Gartenwirtschaft. 26 Plätze fasst der Speiseraum, das Essen wird an einem Büffet ausgegeben. Dazu gibt es noch ein Suppen- und Salatbüffet in Selbstbedienung.

Was geblieben ist, ist die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung, die für die Lahrer Werkstätten eigentlich zu fit sind, und solchen, die schon längere Zeit arbeitslos sind. Beide Gruppen haben auf dem ersten Arbeitsmarkt in der Regel keine Chancen. Im "Rührwerk" sollen sie sich qualifizieren können, soweit es ihnen möglich ist. "Wir stehen momentan im Kontakt mit den Werkstätten, um Mitarbeiter von dort bei uns einzusetzen", berichtet Behrmann. Dass das Konzept aufgehen kann, zeigt laut dem Geschäftsführer der Verbleib der früheren Angestellten. "Bei einigen weiß ich es, von anderen habe ich gehört, dass sie in feste Anstellungen gekommen sind", berichtet Behrmann, der eigentlich aus der Altenpflege kommt.

Geblieben ist auch die Frühstücksversorgung, respektive der Verkauf von frischem Kaffee und belegter Brötchen. "Das wird vor allem von den Bauarbeitern, die momentan hier im Einsatz sind, genutzt. Die möchten kein schweres Mittagessen und bevorzugen die Brötchen", weiß der 37-Jährige. Im Übrigen gibt es alle Gerichte auch zum Mitnehmen.

Glutenfreies Brot und Backwaren

Die Bäckerei, die glutenfreies Brot und Backwaren anbietet, läuft weiter, die Kaffeerösterei, das Kaffee-Werk, die ihren Sitz ebenfalls in dem Kantinengebäude hatte, ist nach Friesenheim umgezogen. Noch ist nicht alles eingerichtet, was Behrmann im Kopf hat. "In den nächsten Wochen soll hier noch ein Paketshop kommen", verrät er.

Der Newsletter mit der Speisekarte für die Folgewoche kann wie bisher auch per E-Mail bezogen werden. Dafür muss man sich nur einmal anmelden und registrieren lassen. Das "Rührwerk" ist montags bis freitags von 9 bis 14 Uhr geöffnet.

Weitere Informationen: zeitgeiststiftung.de/ruehr-werk-2