Nils Sandeck, baden-württembergischer Jugendmeister inm Klettern, zeigte, was er kann. Foto: cb

Lahrer Alpenverein eröffnet neue Route am Kletterturm auf dem Gartenschau-Gelände

Mit dem Bau des 2015 eröffneten Kletterturms hat der Alpenverein Lahr das erste Zeichen auf dem Gelände der Landesgartenschau (LGS) gesetzt. Jetzt wurde dort eine neue Route eingeweiht.

Lahr. Würden nicht Wohnhäuser der Schwarzwaldstraße in direkter Nähe stehen und Motorengeräusche daran erinnern, dass die B 3 am Gelände entlangführt, man hätte fast glauben können, man sei in den Alpen. Das Szenario am Freitag rund um den Kletterturm erinnerte jedenfalls stark an eine Alpenhütte: Wanderer und Kletterer, die warm eingepackt und für alle Wetter gerüstet an einer Kletterwand emporschauen.

Tatsächlich sahen die Gäste des Alpenvereins, der die neue Route feierlich eröffnete, zwei baden-württembergischen Jugendmeistern dabei zu, wie sie den mitten auf dem LGS-Gelände stehenden Kletterturm hinaufkraxelten, teils fast schon auf dem Rücken in der Luft schwebend im Überhang kletterten und sich dann flugs wieder abseilten. Die Blicke der Besucher drückten durchweg Bewunderung für diesen Mut aus.

Wer da so viel Anerkennung erntete, waren Nils Sandeck (15) und Emil Zimmermann (12), die beide im Landeskader der alpinen Kletterer und auf dem Sprung in Richtung Bundeskader sind. Als hätten sie Saugnäpfe an Händen und Füßen, kletterten die beiden den Turm hinauf. Wobei sie sich nur die als schwierig geltenden Routen auswählten.

Nils zeigte auf Wunsch aus den Reihen der Zuschauer auch, was der Begriff "Speedklettern" bedeutet. Im Eiltempo ging er an dem Turm hinauf und erinnerte dabei an die Comicfigur "Spiderman", den Helden, der wie eine Spinne an den Hauswänden klettert, um in Not geratene Menschen zu retten. Nun, retten musste Nils gerade niemanden. Aber für die Zuschauer war es auch so beeindruckend genug, was er leistetete. Mit offenen Mündern schauten sie am Turm hoch und bewunderten den jungen Kletterer. Norbert Klein, Vorsitzender des Alpenvereins in Lahr, dankte der Landesgartenschau-Gesellschaft mit Geschäftsführerin Ulrike Karl für die neue Route, die das Training der Kletterer erheblich erweitere. Im Anschluss an die Präsentation wurden in der Hütte unter Alphornklängen und Juchzen der Gruppe "Edelweiß" aus dem Schuttertal Kaffee, Apfel- und Topfenstrudel mit Vanillesoße genossen, bevor es auf einen geführten Rundgang über das Gelände der Landesgartenschau ging.