Wer einige Bilder von Wilhelm Wickertsheimer im Original sehen will, kann das jetzt samstags und sonntags in einer Ausstellung der Künstlergruppe "L’art pour Lahr", die sich in eigenen Werken mit dem "Lohrer Molersmann" auseinandersetzen. Foto: Haberer

Die Künstlergruppe "L’art pour Lahr" setzt sich in eigenen Werken mit Wilhelm Wickertsheimer auseinander

Die Retrospektive des Landschaftsmalers Wilhelm Wickertsheimer hat die Künstlergruppe "L’art pour Lahr" zu einer Hommage in eigener Sache inspiriert. Gezeigt werden Arbeiten von 17 Künstlern, ergänzt durch einige Originalbilder des Malers.

Lahr. Die große, im vergangenen Herbst im Zeit-Areal gezeigte Ausstellung und die Eröffnung des Wickertsheimer Wegs haben in Lahr einen regelrechten Hype ausgelöst.

Der 1968 verstorbene, zwischenzeitlich fast in Vergessenheit geratene Landschaftsmaler war plötzlich wieder in aller Munde. Die Bilder von Wilhelm Wickertsheimer stehen für Impressionen, die Landschaftsidyllen und romantische Winkel der Heimat zeigen, für lebendige Farbkompositionen und reizvolle Perspektiven, die hier und da durchaus auch verklären.

Für die Mitglieder des Kunstvereins "L‘art pour Lahr" war schnell klar: Der "Lohrer Molersmann" hat es verdient, in einer Hommage aus der Sicht der Zeitgenössischen Kunst gewürdigt zu werden. Die im "zeit.areal" gezeigten Bilder, ihre Motive und Farbkontraste, sollten als Inspiration für eigene Arbeiten auf den Spuren von Wilhelm Wickertsheimer dienen.

Vereinbart wurde eine offene Auseinandersetzung, ein Konzept, das Malerei, Zeichnung und Druckgrafik, Fotografie und plastische Objekte umfasst, aber auch all die Kunstrichtungen, die Wickertsheimer gekannt, in seiner Malerei aber nie aufgegriffen hat. 17 Künstler haben Arbeiten eingereicht, die ab Donnerstag, 29. Juni, in der Produzentengalerie, in der Obertorstraße, gezeigt werden. Sie spiegeln in abstrakten Gesten und in Neuinterpretationen bekannter Motive die Farbsprache, Wickertsheimers Blick auf die Welt zwischen Schwarzwald, Bodensee und Norditalien.

Nadja Meffert hat auf ihre Weise die Menschen hinzugefügt, die in seinen Bildern nicht nur von ihr vermisst werden. Roswitha Vallendor hat Materialien aus seiner Zeit als Malgrund für zeitgenössische Kunst benutzt, während Andrea Fraider-Kreft in der Pressekonferenz zu Ausstellung, sein Engagement für die Denkmalpflege und den Umweltschutz aufgreift.

Klaus A. Burth setztsich mit dem viel strapazierten Begriff "Heimat" auseinander, während Heinz Kneile Wickertsheimers Verortung in der realistischen Malerei thematisiert. Renate Henninger steu ert eine Geschichte aus ihrer Kindheit bei, erzählt vom Kauf eines Bildes, das der Maler auf Wunsch ihres Vaters noch einmal abgeändert hat. Bei der Vernissage, am morgigen Donnerstag, 29. Juni, ab 19 Uhr wird sich dann zeigen, auf welchem Weg sie sich jeweils an Wilhelm Wickertsheimer angenähert haben.

INFO

Öffnungszeiten

Die Ausstellung "L’art pour Lahr – Hommage an Wilhelm Wickertsheimer", ist vom 29. Juni bis zum 30. Juli in der Galerie in der Obertorstraße zu sehen. Zur Vernissage gibt es um 19 Uhr eine Einführung von Walter Caroli zu den gezeigten Werken. Die Öffnungszeiten sind Samstag und Sonntag, von 11 bis 15 Uhr.