Drei zusätzliche Stellplätze könnten in der Lindenstraße geschaffen werden. Die Anwohner sind von den vorgeschlagenen Standorten alles andere als begeistert. Foto: Mühl

Gremium lehnt Vorschläge der Stadtverwaltung für Standorte in der Lindenstraße ab

Das Thema Parkplätze in der Lindenstraße ist im Wylerter Ortschaftsrat nach drei Jahren erneut ein Diskussionspunkt gewesen. Der Rat lehnte die städtischen Vorschläge für Parkplatz-Standorte ab und bittet um eine alternative Prüfung.

Kippenheimweiler. Im Herbst 2014 hatten die Themen Temporeduktion und Parkplätze sowohl die Anwohner der Wylerter Lindenstraße als auch den Ortschaftsrat bei mehr als einer Gelegenheit intensiv beschäftigt. Nach drei Jahren gelangte die Diskussion nun wieder auf die Tagesordnung. Anlass ist der Eigentümerwechsel eines Grundstücks im Bereich von Luisen- und Lindenstraße. Dessen Einfahrtsbereich wurde vom ehemaligen Eigentümer nicht genutzt, der neue Eigentümer habe dagegen signalisiert, dies künftig anders handhaben zu wollen. Während nun ein Parkplatz gezwungenermaßen verloren geht, schlug die Stadt vor, alternativ vor den Anwesen Nummer 8 bis 12 mögliche weitere Parkmöglichkeiten einzurichten. Bis zu drei weitere Parkplätze seien denkbar, verdeutlichte Ortsvorsteher Tobias Fäßler (Freie Wähler). Er ergänzte, möglichst "keine Verschlimmbesserung" der Situation erzeugen zu wollen.

Anwohner zeigten sich von der Aussicht auf Stellplätze vor den drei Anwesen "nicht gerade begeistert". Alternativ wurde die Möglichkeit angesprochen, versetzt direkt gegenüber der neu zu nutzenden Einfahrt einen Parkplatz einzurichten. Dabei seien jedoch die möglichen Auswirkungen auf den Linienbusverkehr einzubeziehen.

Probleme beim Rangieren befürchtet

Im weiteren Verlauf der Diskussion gab der Ortsvorsteher zu bedenken, dass ein Mehr an stehenden Objekten an der Straße eine bremsende Wirkung auf den Verkehr erzeuge. Mögliche Probleme beim Rangieren beziehungsweise Durchkommen kämen allerdings auch hinzu. Manfred Woitassek (CDU) sah entstehende Parkprobleme hauptsächlich auf den Zeitraum zwischen 8 und 16 Uhr beschränkt. Seine grundsätzliche Frage an die Anwohner, ob ohne zusätzliche Parkplätze noch mehr Probleme zu erwarten seien, wurde verneint. Vorwürfen seitens eines Anwohners an die Adresse der Stadt, man habe sich nicht an 2014 gegebene Zusagen gehalten, begegnete Ortsvorsteher Fäßler mit klarer Zurückweisung. "Ich glaube, guten Gewissens sagen zu können, dass die gesamte Thematik nicht nur einmal hier im Rat diskutiert worden ist, auch unter Einbeziehung der Anwohner. Wahrscheinlich so oft und intensiv, wie es bei vergleichbaren Themen in der Stadt Lahr selten ist", stellte Fäßler klar.

Die Diskussion verlagerte sich danach in eine klare Richtung. Die städtischen Vorschläge zur Einrichtung von bis zu drei alternativen Parkplätzen lehnte der Ortschaftsrat aufgrund nicht unproblematischer Rahmenbedingungen einhellig ab. Außerdem regte der Ortsvorsteher an, die Stadt solle prüfen, ob die leicht versetzte Stelle gegenüber der neu zu nutzenden Einfahrt eine Möglichkeit bedeuten könnte. Und so wird sich die Thematik noch mindestens ein weiteres Mal fortsetzen.

INFO

Weniger Lärm

In Sachen Lärmreduktion für die Kaiserswaldstraße wurden im Ortsteil bereits verschiedene Maßnahmen unternommen, wie Ortsvorsteher Tobias Fäßler anklingen ließ. Zum einen nannte er die freiwillige Tempo 40-Regelung, zum anderen die kürzliche Sanierung des Fahrbahnbelags. Eine weitere angefragte Maßnahme, nämlich Langzeitmessungen im Rahmen einer Lärmkartierung, wird jedoch nicht zustande kommen. Hintergrund ist, dass die Kaiserswaldstraße selbst bei großem Verkehrsaufkommen nicht die vorgeschriebenen Marken von 8200 Kraftfahrzeugen pro Tag erreicht. "Wir werden eben auch künftig mit anderen Maßnahmen im Kleinen versuchen müssen, dem Lärm entgegenzuwirken", so Fäßler.