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(sm). Philipp Brucker hat ihn einst zur Mundart ermutigt. Dass das

(sm). Philipp Brucker hat ihn einst zur Mundart ermutigt. Dass das eine gute Tat war, zeigen die zahlreichen Geschichten, die Ludwig Hillenbrand in nahezu 50 Jahren verfasst hat. "Des und sell" ist nach "Ha, so ebbs!" das zweite Buch, das der gebürtige Fessenbacher und frühere Direktor des Max-Planck-Gymnasiums veröffentlicht hat.

Heitere Glossen finden sich in diesem Buch ebenso wie besinnliche und zeitkritische Geschichten, die gleichsam nebenbei zeigen, dass man sich in Mundart mindestens genauso verständlich machen kann wie in der Schriftsprache. So wird bei Hillenbrand aus einer "schweren Rüge" ein "Anschiss", und seine alemannische Version des biblischen Hochzeit von Kanaan lässt sogar die Tabakbauern aus dem Ried Hoffnung schöpfen, wie ein Rezensent einmal treffend festgestellt hat. Hillenbrand schildert in seinen Geschichten selbst erlebte oder von anderen zugetragene Begebenheiten. Das Urteil, dass Hillenbrand dabei gleichermaßen virtuos mit der Mundart und mit dem Hochdeutschen spielt – jedoch nie mit erhobenem Zeigefinger, sondern stets mit einem verschmitzten Lächeln –, ist keineswegs übertrieben.

Und Hillenbrands Geschichten sind oft auch wunderbar selbstironisch oder augenzwinkernd: So schildert er seine Erfahrungen als frischgebackener Pensionär, der seiner Frau erstmals Einkäufe abnehmen will. Das geht gründlich daneben, weshalb er sich lieber auf das Verfassen von "Gschichtli" beschränkt – zur Freude seiner Leser, kann man da hinzufügen. Anekdoten über seine Enkel finden dabei ebenso Platz wie Erlebnisse mit seiner Wandergruppe oder der Turnerriege. So trägt der Autor Ludwig Hillenbrand dazu bei, dass die Mundart lebendig bleibt, ohne in Heimattümelei zu verfallen.

Weitere Informationen: Ludwig Hillenbrand "Des und sell. Iwwer’s Alemannische un unseri Zit", Lahr Verlag, 118 Seiten, 14,80 Euro