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Die Kreuzstraße sowie die Plätze vor der Tonofenfabrik und dem Storchenturm werden ab 2017 neu gestaltet

Neben der Landesgartenschau gibt’s in Lahr in den kommenden Jahren weitere wichtige Bauvorhaben – etwa die Umgestaltung der Kreuzstraße. Der Gemeinderat hat dafür nun grünes Licht gegeben.

Lahr. Der Straßenabschnitt, um den es zunächst geht, ist kaum länger als 100 Meter, und doch versprechen sich die Ratsmitglieder eine Menge von der Maßnahme. "Es ist die letzte Querspange der Marktstraße, die noch nicht fertig ist", so Claus Vollmer (Grüne). "Wir können eine Art historische Meile in der Innenstadt schaffen", betonte Walter Caroli (SPD) in der Versammlung.

Es geht nicht nur darum, der Straße ein einheitliches Bild zu geben, die mit gepflasterten und asphaltierten Stellen zurzeit noch einem Flickenteppich gleicht. Der Clou an dem Konzept besteht vielmehr darin, dass die Mauern der Lahrer Tiefburg, die längst nicht mehr existieren, im Straßenbild erkennbar werden. Nach Abschluss des Projekts werden die Passanten in der Kreuzstraße, aber auch in der Marktstraße anhand von Pflasterbändern sehen können, wo die Mauern einst verliefen. Die rötlichen Pflasterstreifen, die quer über die Straße laufen werden, greifen dabei den Farbton des Storchenturms auf, der bekanntlich einer von vier Ecktürmen der Tiefburg war.

Nun soll aber nicht nur die Kreuzstraße ein frisches Erscheinungsbild erhalten, sondern auch der Platz vor der Tonofenfabrik umgestaltet werden. Dabei geht’s um eine beträchtliche Fläche, die vom Haupteingang von Intersport Gärtner bis an den Schlossplatz heranreicht. Der Platz wird ebenfalls neu gepflastert, obendrein wird dort eine Sitzskulptur aus Beton entstehen, eine Art kleines Amphitheater, das auf den Eingang des künftigen Stadtmuseums ausgerichtet wird, welches in der Tonofenfabrik entsteht.

Mauern der Lahrer Tiefburg werden im Straßenbild sichtbar

Erneuert wird aber auch der Innenhof des Storchenturms, dessen 800-jähriges Bestehen 2018 gefeiert wird, wie Caroli in der Sitzung zu berichten wusste. Es wäre schön, wenn die Arbeiten bis dahin erledigt werden, so durfte man das Ratsmitglied der SPD verstehen, das dafür plädierte, den Platz vor dem Storchenturm, den Vorplatz der Tonofenfabrik und die Erneuerung der Kreuzstraße im Gesamten anzugehen. Auch Marlies Llombart (Freie Wähler) war dafür, die Arbeiten "in einem Zug" zu erledigen. "Fördermittel gehen verloren, wenn Bauabschnitte nach hinten verschoben werden", so das Argument von Claus Vollmer (Grüne). "Ich halte nichts von einer amputierten Lösung", meinte auch Jörg Uffelmann (FDP).

Die Gegenmeinung vertrat Hansjakob Schweickhardt, der keine Notwendigkeit für eine Umsetzung der Baumaßnahmen "in einem Rutsch" sah. "Vielleicht sind die Baukosten später niedriger", so das Ratsmitglied der CDU.

Letztlich hat der Gemeinderat mit großer Mehrheit entschieden, die Arbeiten zügig zu erledigen; Gegenstimmen kamen von der CDU sowie von Dorothee Granderath und Miriam Waldmann von den Grünen. Die Arbeiten sollen demnach im April 2017 beginnen und vor der Landesgartenschau abgeschlossen werden.

Start ist dabei mit dem Platz vor dem künftigen stadtgeschichtlichen Museum, das im Herbst 2017 eröffnet werden soll. 2018 folgen dann die Kreuzstraße und der Innenhof des Storchenturms, auf dem das Gasthaus Rebstock auch nach der Umgestaltung bewirten darf. Die Stadt rechnet mit Gesamtkosten von 1,43 Millionen Euro, wobei Fördergelder von 210 000 Euro erwartet werden.