Versammlung: Angelverein Lahr-Kinzigtal zieht Bilanz / Erstes Jahr am eigenen See

Fischerbach (red/vk). Die Hauptversammlung des Angelvereins (AV) Lahr-Kinzigtal hat den 118 anwesenden Mitgliedern die Möglichkeit geboten, sich über nachhaltigen Naturschutz auszutauschen. Neben dem Kassenbericht und dem Haushaltsplan standen laut Verein Ehrungen langjähriger Mitglieder an. Besonders zu erwähnen seien Hans-Jörg Heinrich, Jakob Schneider, Kurt Rudi Döring und Eugen Armbruster, die für 40 Jahre Treue zum Verein gewürdigt wurden.

Außerdem wurden die Fangstatistiken veröffentlicht: Die Vereinsmitglieder führen ein Fangbuch, dessen sorgfältige Auswertung die Grundlage dieser Statistik ist, wie der Vorsitzende Gérard Arnold erklärt. Darüber hinaus ermögliche das Fangbuch wertvolle Aussagen über die Gewässerzustände. Angesichts der Größe der bewirtschafteten Wasserfläche sei es unverzichtbar, um den Aufgaben in Hege und Gewässerschutz nachzukommen.

Der Angelverein Lahr-Kinzigtal sorgte im vergangenen Jahr mit einer Erbschaft über eine Million Euro für Schlagzeilen. Das 2014 verstorbene Mitglied Hans-Joachim Knobloch hatte dem Verein als Bedingung für die Erbschaft den Kauf eines eigenen Gewässers auferlegt. Bei der Hauptversammlung erzählte der stellvertretende Vorsitzende Ralf Gfrörer über das erste Jahr, in dem an genau diesem Gewässer, dem Knoblochsee, geangelt wurde. Zum einen berichtete er über die vielen Arbeitsstunden, die an dem Gewässer schon geleistet wurde. Zum anderen thematisierte er die Zukunft des Sees.

Der Verein, der sich eigenen Angaben zufolge dem Naturschutz verschrieben hat, plant eine arbeitsintensive Umgestaltung der Gewässerstruktur des Baggersees. Ein entscheidender Punkt für das langfristige Ziel eines sich selbstreproduzierenden Fischbestands werde die Schaffung einer Flachwasserzone mit vielen Wasserpflanzen sein, so Gfrörer. Diese Nachhaltigkeit sei dem Verein auch mit Blick auf die Bewirtschaftung aller anderen Gewässer wichtig. Fachliche Unterstützung erhalte der AV von Biologen des Landesfischereiverbands.

So war ein Höhepunkt des Abends der Vortrag des Biologen Ingo Kramer, Geschäftsführer der Außenstelle Freiburg des Landesfischereiverbands, der über den Stand der Wissenschaft auf dem Gebiet der Besatzmaßnahmen berichtete. Er hob hervor, dass nur der gezielte Besatz in Kombination mit Renaturierung und gezielten Nestbauhilfen zur nachhaltigen Gewässerwirtschaft beitragen könne. Die regen Diskussionen im Anschluss zeigten laut Arnold das hohe Interesse der Mitglieder, etwas für Natur- und Gewässerschutz zu tun.