Roland Rehmann von der Bürgerinitiative Abatra diskutierte mit Sabine Weiler von der Deutschen Bahn. Foto: Breuer Foto: Lahrer Zeitung

Deutsche Bahn informiert in der Schutterlindenbergschule über Projekt / Nur rund 50 Besucher anwesend

Von Christine Breuer

Lahr. Das Thema Bahnlärm und die geplanten Verbesserungen sind am Mittwoch Mittelpunkt eines Informationsabends der Deutschen Bahn gewesen. Von erwarteten 200 Besuchern waren lediglich knapp 50 gekommen. Der Bau von Lärmschutzwänden und auch der passive Lärmschutz seien für die Region um Lahr noch nicht geplant gewesen, machte Sabine Weiler, Ingenieurin bei der Bahn AG und als solche Projektleiterin in Sachen Lärmsanierung an Schienenwegen, deutlich. Dass es nun doch so komme, sei den Bürgerinitiativen zu verdanken. Diese waren an dem Abend natürlich vertreten und meldeten sich auch zu Wort. Roland Rehmann von der Bürgerinitiative Abatra und Albrecht Künstle von der Herbolzheimer Initiative Bürgerprotest Bahn diskutierten eifrig mit der Ingenieurin.

Die Messergebnisse, die an dem Abend vorgestellt wurden und die möglichen Verbesserungen wurden vor allem von Künstle zerpflückt. "In Herbolzheim bekämen Sie die um die Ohren geschlagen", schimpfte er. Bei den Berechnungen würden alle Einwohner einer Stadt mitgerechnet, statt der Betroffenen. Ein weiterer Vorwurf bezog sich auf den Abstand der geplanten Lärmschutzwände zu den Gleisen. Diese könnten auch näher gebaut und somit noch effektiver sein. Noch besser sei, eine niedrigere Zwischenwand zu bauen. Künstle hatte schon alles berechnet. "Ich werde Ihre Angaben untersuchen und werde mit dem Ergebnis auch nach Bonn gehen", versprach Weiler. Sollten die Berechnungen stimmen und die Genehmigung noch in diesem Jahr erteilt werden, könnten bis 2018 drei Meter hohe Lärmschutzwände entlang der Rheintalbahn stehen und auch die Passivmaßnahmen, wie der Einbau neuer Schallschutzfenster oder die Dämmung von Rollläden, sollten bis dahin abgeschlossen sein.

Die Haus- und Wohnungseigentümer der betroffenen Gebäude würden bald Nachricht von der Bahn und, wenn sie das möchten, Besuch von Gutachtern bekommen, die sich die Wohnungen bezüglich des möglichen Lärmschutzes anschauen. Danach gebe es Vorschläge, wie Schallschutzmaßnahmen aussehen könnten. Sollten sich die Eigentümer dazu entschließen, würden die Maßnahmen zu 75 Prozent von der Bahn übernommen, 25 Prozent hätten die Eigentümer selbst zu finanzieren. "Das gilt aber nur beim gleichwertigen Ersatz", so Weiler. Der Tausch von Holzfenstern mit solchen mit Aluminiumrahmen werde nur bis zur Kostenhöhe von Holzfenstern übernommen. Die Differenz müsse der Eigentümer selbst tragen, gab sie ein Beispiel. Die Förderung gelte auch nur für Gebäude, die vor 1974 genehmigt wurden beziehungsweise für solche, die in einem Baugebiet erstellt wurden, dessen Bebauungsplan vor 1974 aufgestellt und danach nicht mehr geändert wurde. 1974 war das Bundesemissionsschutzgesetz in Kraft getreten.

Mit ihren Ausführungen stützte sich Sabine Weiler auch auf das Lärmgutachten von Martin Reichert vom Ingenieurbüro Modus Consult. Dabei waren die Wohngebiete östlich und westlich der Bahnlinie unter die Lupe genommen worden. Die Grafiken, die Reichert zeigte, haben deutlich gemacht, dass es noch einiges an Verbesserungen geben wird.