Susanne Lenz arbeitet aktuell mit der Versteinerungs-Technik und verwendet überwiegend Naturmaterialien. Foto: privat

Zwei Künstlerinnen zeigen ihre unterschiedlichen Werke im Seelbacher Kulturbahnhöfle

Abstrakt trifft auf Natur, Acryl trifft auf Öl und Susanne Lenz trifft auf Angelika Billion. Gemeinsam stellen die zwei Künstlerinnen aus der Ortenau ihre Bilder in Seelbach aus.

Seelbach. Abstrakte Kunst und Ölmalerei gehen am Sonntag, 30. April, und Montag, 1. Mai, eine Symbiose im Seelbacher Bahnhöfle ein, heißt es in der Ankündigung für die Ausstellung. Susanne Lenz und Angelika Billion zeigen an beiden Tagen von 11 bis 18 Uhr ihre Bilder, die gegensätzlicher nicht sein könnten.

Die Meißerheimerin Billion malt vor allem gegenständlich. Menschen, Städte und Landschaften setzt sie künstlerisch um. "Mir ist vor allen Dingen wichtig, keine Porträts von Personen zu malen, sondern sie zu zeigen, wenn sie einen Moment lang unbeobachtet sind", erklärt sie. Ihre Bilder sollen Ruhe ausstrahlen und entstehen durch Skizzen und Fotos vor Ort, wie zum Beispiel an der nordfriesischen Küste in St. Peter Ording. Gerade das Meer hat es Billion angetan. In ihrem heimischen Atelier setzt sie die von ihr eingefangenen Momentaufnahmen um.

Angelika Billion macht vor Ort Skizzen und setzt sie im Atelier um

Billion, geboren 1955 in Endingen, ist Autodidaktin. "Ich male seit meiner Jugend", erklärt sie. 2002 nahm sie Kunstkurse für Zeichnung und Aquarell bei der Kunstmalerin Gerlinde Grund. Später absolvierte sie eine Ausbildung in der Kunstschule Freiburg bei Waldemar Kebleris in den künstlerischen Techniken Bildaufbau und Farbtechniken, Zeichnung und Akt, Arbeiten mit Öl und Pastellkreide und Bleistift. Hauptsächlich arbeite sie mit Ölfarben, die sie auf der Leinwand mit Pinsel oder Spachtel zu Kunstwerken verwandelt, so Billion.

Ausstellungspartnerin Lenz hat sich hingegen der experimentellen und abstrakten Malerei verschrieben und nutzt überwiegend Acrylfarben. In Seelbach möchte die Künstlerin eine Auswahl von ihrem vielfältigen Repertoire darstellen, so die Lahrerin. Dazu gehören großformatige wie auch kleine Werke. Lenz arbeitet mit Naturmaterialien, wie Sand, Asche und Gips.

Lenz wurde 1952 in Lahr geboren und lebt heute in Sulz. Sie begann 2007 mit der Malerei und studierte von 2008 bis 2012 an der Kunstschule in Offenburg. Aktuell arbeitet sie mit der sogenannten Versteinerungstechnik, bei der die Werke durch das Auftragen mehrere Schichten entstehen.  "Jede Schicht hat einen langen Trocknungsprozess, sodass ein Bild sich anschließend so anfühlt wie Stein", beschreibt Lenz ihre Arbeit.

Das Malen ist wie das Eintauchen in eine andere Welt

Struktur und Collagen sind dabei ebenso präsent wie kräftige Farben oder lasierende, transparent wirkende Farbaufträge, heißt es im Flyer zur Ausstellung. Die Künstlerin gibt ihren Bildern keine Namen. Der Betrachter kann somit seiner Fantasie freien Lauf lassen. "Malen ist für mich das Eintauchen in eine andere Welt", beschreibt Lenz ihre Liebe zur Kunst.