Sonja Rehm Foto: Ehrlich Foto: Lahrer Zeitung

Sonja Rehm zieht für die Linke in den Gemeinderat ein / Sorgen um Folgekosten der Landesgartenschau

Von Marion Haid

Lahr. Einen Wahlerfolg haben die Linken bei der Kommunalwahl im Mai gefeiert. Die Liste errang zwei Sitze im Gemeinderat. Zuvor war Lukas Oßwald als alleiniger Vertreter der Linken in dem Gremium vertreten. Sonja Rehm heißt die neue Stadträtin der Linken.

Die 46-Jährige ist Altenpflegerin, arbeitet aber momentan "als Auszeit" in einem Geschäft in der Innenstadt. Oßwald war es, der Rehm zu einer Kandidatur ermunterte. In der Kommunalpolitik gebe es bürgernahe Themen, die "jeden etwas angehen", warb Oßwald. Bei einem Blick auf das Wahlergebnis war die Freude groß, denn eigentlich hatte Rehm nicht mit einem Sieg gerechnet, erzählt sie unserer Zeitung lachend. Nach ihrem Erfolg habe sie "viel Zuspruch" erhalten, so die neue Stadträtin. Viele ihrer Kunden gratulierten und freuten sich, "eine Normale" im Gremium zu sehen.

Ihr künftiges Interesse in der Gemeinderatsarbeit werde keineswegs alleinig in der Sozialpolitik liegen, nur weil sie eine Frau sei und aus dem sozialen Bereich komme.

"Ich bin offen für alle Themen", betont Rehm und kommt so auch gleich auf die Landesgartenschau zu sprechen. Hier hätte sich Rehm einen Bürgerentscheid gewünscht, ob die Lahrer diese Schau überhaupt wollen. "Dies ist eine Angelegenheit mit Folgenutzung, aber auch mit noch nicht absehbaren Folgekosten." In der Diskussion fehle ihr Transparenz, so Rehm: "Das liebe ich an den Linken, sie fragen nach und möchten das Ganze für die Bürger transparenter machen." Die Kostenentwicklung beim Badesee sei der beste Beweis für die von ihr befürchteten Kostensteigerungen. "Mit den Folgekosten des Sees könnten etliche Schulessen finanziert werden", sagt Rehm, die für jedes Kind in den Lahrer Schulen und Kindertagesstätten freies Essen fordert. "Hier könnte Lahr Vorreiter sein."

Der Bau der Moschee mit einem Standort am Landesgartenschaugelände sei eine Bereicherung. Für sie habe sich nicht die Frage gestellt, ob das gewollt werde. "Ich bin so tolerant, dass ich nie darüber nachgedacht habe, dagegen sein zu können." Dagegen spricht sie sich klar für einen autofreien Urteilsplatz aus. "Soll der Platz mit Autos belebt werden?", fragt sie provokant. Letztlich gebe es keinen Grund durch diesen Bereich mit dem Auto zu fahren. "Die Autos machen nicht langsam", beobachtete sie selbst in dem verkehrsberuhigten Bereich.

Die Stadt Lahr liebe sie wegen ihrer kurzen Wege, der Gemütlichkeit und Beschaulichkeit, so die gebürtige Friesenheimerin. "Hier gibt es alles, was man braucht!" Vielleicht fehle es noch an alternativen Wohnformen, überlegt sie. Gespannt ist sie als neue Stadträtin auf das Projekt und das mögliche Mehrgenerationenquartier im Kleinfeldpark.