Frontmann von "Umleitung": Dominik Büchele Foto: Haberer Foto: Lahrer Zeitung

Konzert: Dominik Büchele und seine Band "Umleitung" stellen im "Schlachthof" ihre CD vor

Von Jürgen Haberer

"Colours" heißt das erste, komplett selbst produzierte Album von Dominik Büchele und der Band "Umleitung". Die am Samstag im "Schlachthof" vorgestellte CD wartet mit einer wunderbar leichten Atmosphäre auf, die auch im Konzert trägt.

Lahr. Die mittlerweile sieben Jahre zurückliegende Teilnahme an der sechsten Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) hat Dominik Büchele nicht zum ganz großen Durchbruch verholfen, obwohl er ins Halbfinale kam. Sie hat den heute 25-Jährigen aus Kappel-Grafenhausen aber darin bestärkt, sein eigenes Ding durchzuziehen. Nach zwei Soloalben, die sich 2010 und 2011 immerhin in den Charts platzieren konnten, hat er einen Schnitt gewagt, mit seiner vor fast zehn Jahren gegründeten Band "Umleitung" neu durchzustarten. Zumindest in musikalischer Hinsicht hat sich das gelohnt. Das gemeinsame Studium am "International Music College" in Freiburg hat Dominik Büchele (Gitarre, Gesang), seinen jüngeren Bruder Mirko (Tasteninstrumente, Gesang), Bassist Mathieu Schmitt und Silas Benz (Schlagzeug) hörbar weiter gebracht. Das Quartett überzeugt heute mit einem ungemein kompakten und frischen Sound. Schmitt und Benz sorgen für mächtig viel Druck von hinten, Mirko Büchele überzeugt mit einer tollen Tastenarbeit. Das Klavier setzt die Feinheiten, das Keyboard steuert groovende Läufe bei. Dominik Büchle füllt mit Gitarre und Stimme den Raum eines klassischen Frontmanns, in den Refrains springen ihm Mirko und Mathieu zur Seite.

Obwohl die Band seit 2013 wieder regelmäßig auf der Bühne steht, hat sie sich mit der Produktion ihres Albums "Colours" Zeit gelassen. Die seit Freitag erhältliche CD wartet mit zwölf eigenen Songs auf. "Landscapes" und die Ballade "Questions" stechen ebenso hervor wie das kraftvolle "All I’ve Lost". Das auch als Download erhältliche Album ist durchweg radiotauglich und doch auch ein richtiges kleines Juwel.

Wie sehr die Band gereift ist, zeigte auch der Auftritt im "Schlachthof", mit dem die Veröffentlichung gefeiert wurde. Rund 150 Zuhörer erlebten einen lauschigen Auftritt mit sehr viel Teamgeist. Die ursprünglich auf den Spuren von James Blunt wandelnde Gruppe positioniert sich als launig agierendes Kollektiv, das auf Authentizität und Spielfreunde setzt. Die längst nicht nur aus der näheren Umgebung angereisten Fans wurden zwei Stunden lang mit handgemachten Pop-Perlen verwöhnt, mit zwei Dutzend eigenen Songs, James Blunts Hit "Billy" und dem Klassiker "I’m A Believer" von Nil Diamond.