Was sie von dem neuen US-Präsidenten Donald Trump halten, machten rund 100 Frauen und einige Männer am Samstag auf dem Schlossplatz klar. Foto: Baublies

Kundgebung: 100 Teilnehmerinnen demonstrieren gegen den US-Präsidenten

Der Aufruf des Frauenpolitischen Forums, gegen den US-Präsidenten Donald Trump zu demonstrieren, ist auf große Resonanz gestoßen: Rund 100 Frauen und einige Männer beteiligten sich an der Demonstration am Samstag in der Innenstadt.

Lahr. Zusammengesetzt ergaben die Schilder, die zu sehen waren, die klare Aussage: "Anti–Trump–Frauen–Demo Lahr". Das frauenpolitische Forum aus Lahr hatte aufgrund der Äußerungen und der Politik des umstrittenen neuen US-Präsidenten zu der Demonstration auf dem Schlossplatz eingeladen. Um 11 Uhr, dem Auftakt der angekündigten halbstündigen Demo, hatten sich rund 100 Demonstranten auf dem Platz versammelt. Nicht alle waren auch in Pink erschienen, den Signalfarben der US-Protestlerinnen, aber diese Farben waren nicht zu übersehen. Dorothee Granderath, die für die Grünen im Lahrer Gemeinderat sitzt, erklärte zunächst, wofür diese Kundgebung steht: "Wir erklären uns solidarisch mit den Frauen, die in den USA gegen diesen Präsidenten auf die Straße gehen." Damit seien die eindeutigen und sexistischen Äußerungen des Kandidaten Trump unmittelbar vor der Wahl gemeint.

Diese Demonstration sei aber auch gegen den Stil und die Politik aus dem Weißen Haus gerichtet. "Wir leben in einer Welt", sagte Granderath. Pressefreiheit, die Unabhängigkeit der Justiz und eine Demokratie, die auf den Menschenrechten gegründet ist, seien Werte, für die diese Kundgebung stehe.

Diese Fundamente habe Donald Trump – vor allem nach der Wahl in sein Amt als Regierungschef und Staatsoberhaupt der USA – infrage gestellt, sagte die Stadträtin. Weiter wichtig sei die Wissenschaft, anders ausgedrückt: "Suche nach Erkenntnis, gestützt auf Tatsachen", so Granderath zu dem Begriff "alternative Fakten", den die Trump-Beraterin Kellyanne Conwy geprägt hat. Hier verwies Granderath im selben Atemzug auf Chefstratege Steve Bannon, der Krieg und Frieden als Mittel zum Zweck begreife. "Wir stehen hier in der Tradition einer Bertha von Suttner", so die Stadträtin. Die Frauenrechtlerin war Anfang des 20. Jahrhunderts gegen eine Politik des deutschen Kaisers Wilhelm II. eingetreten. Der habe Politik nach der Maxime des preußischen Generals Carl von Clausewitz betrieben, für den "Krieg eine Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln" war.

"Wir freuen uns, dass so viele gekommen sind." Mit diesem Worten hatte Hanne Kaiser-Munz vom Frauenpolitischen Forum die Teilnehmer begrüßt. Die Welt sei sich einig und habe dafür auch genügend Belege, dass Donald Trump keinerlei Kritik vertrage. Über die Demonstration in Lahr war im Vorfeld auch in den sozialen Medien diskutiert worden. Kaiser-Munz zitiert einen Kommentar: "Ich schmeiße mich weg vor Lachen". Die Verfasserin wollte aber am Samstag nachsehen, "ob der ›Hühnerverein‹ überhaupt etwas auf die Beine stellen kann". Wenn sie da war, hat sie sich nicht geäußert.

Die Teilnehmer wollten bei der Demonstration deutlich machen, wie wichtig sie das Recht auf freie Meinungsäußerung nehmen. Kaiser-Munz und Granderath waren am Ende mit der Resonanz auf ihren Aufruf, sich an der Demonstration zu beteiligen, sehr zufrieden.