Archivfoto: Breuer Foto: Lahrer Zeitung

A 5 könnte doch Priorität erhalten

Von Stefan Maier

Die Chancen stehen nicht schlecht, dass der weitere Ausbau der Autobahn 5 doch noch Priorität erhält. Das ist gestern bei dem Besuch des CDU-Bundestagsabgeordneten Steffen Bilger deutlich geworden.

Lahr. Geht es nach dem Entwurf des Bundesverkehrswegeplans, wird der sechsspurige Ausbau der Autobahn zwischen Offenburg und Freiburg nicht mehr in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen (wir haben berichtet). Dagegen hatte sich Widerstand sowohl bei der Kommunalpolitik als auch der regionalen Wirtschaft formiert; auch der Lahrer Gemeinderat drängte in einer Resolution auf einen Ausbau der A 5. Wie berichtet, haben sich viele Bürger, Städte und Gemeinden sowie Verbände und Unternehmen an der Öffentlichkeitsbeteiligung zum Entwurf des neuen Bundesverkehrswegeplans 2030 beteiligt und sich für eine Einstufung in den vordringlichen Bedarf ausgesprochen.

Steffen Bilger, der dem Verkehrsausschuss des Bundestags angehört und sich gestern auf Einladung des CDU-Bundestagsabgeordneten Peter Weiß über Verkehrsprojekte in der Region informierte, hält es für möglich, dass der Autobahnausbau doch in den vordringlichen Bedarf kommt. Es gebe gute Argumente dafür, betonten die beiden Bundestagabgeordneten – als Stichworte nannten Bilger und Weiß die Verkehrsbelastung auf der A 5, die höher sei als im Bundesverkehrsministerium angenommen, und das Kosten-Nutzen-Verhältnis.

Weiß verwies außerdem auf mögliche Synergieeffekte im Zusammenhang mit dem Bau des dritten und vierten Bahngleises parallel zur Autobahn hin. Wie auch der Lahrer Baubürgermeister Tilman Petters sagte, könnten Gutachten beispielsweise zum Thema Lärm jeweils für beide Projekte verwendet werden. Laut Weiß soll die autobahnparallele Bahntrasse laut neuestem Zeitplan 2035 fertig sein. Der Bundesverkehrswegeplan soll bis 2030 gültig sein. Ein starkes Argument ist für Weiß nicht zuletzt, dass die gesamte Region für den Autobahnausbau sei. Das sei sonst nirgendwo im Bundesgebiet der Fall.

Unterstützung für das Güterverkehrsterminal

Bei dem Gespräch auf dem Flugplatzgelände warb IGZ-Geschäftsführer Markus Ibert für das von Lahr gewünschte Güterverkehrsterminal zwischen dem Flugplatzareal und der Autobahn. Bilger bezeichnete dies als einen guten Vorschlag. Den Lahrer Wunsch eines Güterverkehrsterminals zwischen Flugplatzareal und Autobahn will Bilger in die politischen Beratungen in Berlin einbringen. Ziel von IGZ und Stadt Lahr ist, dass auch das Güterverkehrsterminal in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans kommt.

Dass eine Umfahrung für Kuhbach und Reichenbach im vordringlichen Bedarf bleibt, wie überraschenderweise im Entwurf des Bundesverkehrswegeplans vorgesehen, davon gehen sowohl Bilger als auch Weiß aus. Baubürgermeister Petters plädierte dabei für eine "Offenheit" bei den Planungen – eine Anspielung darauf, dass die früheren Pläne für eine Schutterparallele obsolet sind.