Geschäftsführerin blickt ein Jahr vor dem Start auf den Stand der Arbeiten / "Wir haben schon viel erreicht"

Lahr. Noch 365 Tage bis zum Start der Landesgartenschau. Wir haben Geschäftsführerin Ulrike Karl gefragt, was schon fertig ist und was noch getan werden muss – und welche Erwartungen sie ganz persönlich an den 12. April 2018 hat.

Welche Gedanken haben Sie heute beim Blick auf den Kalender?

Zuerst ist es Freude auf die Eröffnung in einem Jahr. Wenn ich dann aber auf unser Aufgabenpaket schaue, bin ich schon auch ehrfürchtig, was noch alles erledigt werden muss. Da uns Ehrfurcht nicht weiter bringt, denke ich dann: Packen wir’s an. Mit meinem Team gemeinsam meistern wir die Aufgaben und sind schon heute stolz, den Besucherinnen und Besucher aus nah und fern das Produkt unserer Arbeit ab dem 12. April 2018 zeigen zu dürfen.

Wie ist der Stand der Arbeiten?

Wir haben schon viel erreicht und sind mit dem Fortgang der Arbeiten sehr zufrieden. In allen drei Parkteilen haben wir mit dem Bau der Daueranlagen, aber auch dem Ausstellungsbau begonnen. Das Wetter ist uns gut gesonnen, und so geht es zügig voran und wir liegen sehr gut im Zeitplan. Was außerhalb noch nicht so sichtbar ist, sind die Planungen für die 186 Gartenschautage. Hier sind wir mit vielen Institutionen, Künstlern und Vereinen in Kontakt, um ein interessantes Programm zusammenzustellen. Außerdem planen wir gemeinsam mit unseren Ausstellern die Ausstellungsbeiträge. Es ist wirklich toll zu sehen, wie sich unsere Parkanlagen nach und nach zur Gartenschau entwickeln.

Was muss auf dem Gelände noch getan werden?

Es ist noch viel zu erledigen. In unserem Kleingartenpark laufen die Erdarbeiten, Wege werden hergestellt. Danach wird es an die Ausstellungsbeiträge gehen. Für den interkulturellen Garten werden wir noch ein kleines Gebäude bauen, und dann muss dort natürlich die ganze Infrastruktur für den Haupteingang vorbereitet werden. Im Seepark haben wir gerade mit dem Bau des Hauses am See begonnen. Dort werden derzeit auch die Trauerweiden an der Seepromenade gepflanzt. Die Seetechnik wird installiert und dann wird der See mit Wasser befüllt. Der Wegebau muss noch abgeschlossen werden, dann beginnen wir parallel auch dort mit dem Ausstellungsbau. Mit der Brücke wird es spätestens im Mai 2017 weitergehen. Dort rechnen wir mit der Fertigstellung Ende des Jahres 2017. Im Bürgerpark werden derzeit die Hochbauten fortgeführt, Wege sind noch anzulegen. Im Bereich nördlich des Blockheizkraftwerkes muss noch und die Jugendverkehrsschule gebaut werden. Der Bau der Sportplätze schreitet dort unaufhörlich voran, aber auch dort ist noch einiges zu erledigen. Und dann müssen wir auch dort mit dem Ausstellungsbau beginnen. Sie sehen schon, es gibt noch viel zu tun. Allerdings ist es wirklich faszinierend zu sehen, wie schnell sich das Gelände verändert. Manchmal reicht schon ein Tag ohne Baustellenbesuch, und alles hat sich auf dem Gelände verändert. Das macht wirklich richtig Spaß.

Können Sie absehen, ob alles rechtzeitig fertig wird?

Ich bin ein sehr positiv denkender Mensch, deshalb bin ich sicher, dass alles rechtzeitig fertig wird. Allerdings darf man sich nicht der Illusion hingeben, dass wir schon lange vor der Eröffnung alles abgearbeitet haben werden. Wir werden sicherlich auch am 11. April 2018 auf dem Gelände arbeiten. Das ist aber bei Gartenschauen völlig normal.

Sie waren Leiterin des Rechnungsprüfungsamtes der Stadt Lahr, ehe Sie – gemeinsam mit Tobias de Haën – hauptamtliche Geschäftsführerin der Landesgartenschau GmbH wurden. Was ist das Reizvolle an dieser Aufgabe auf Zeit?

Die Aufgabe ist unglaublich vielseitig, das macht es auch so spannend. Bei uns gibt es so gut wie keine Routine, alles ist neu zu entwickeln. Wir haben hier ein sehr gutes, hochmotiviertes Team, das uns hilft, eine einzigartige Gartenschau zu kreieren. Interessant ist aber auch, dass wir einen klar definierten "Endpunkt" haben, nämlich den Beginn der Landesgartenschau in einem Jahr. Bis dorthin muss alles fertig sein. Dies führt zu einer unglaublichen Dynamik, die wirklich viel Spaß macht.

Welche Arbeiten haben Sie persönlich zurzeit zu erledigen?

Mein Terminkalender ist sehr voll, aber das ist auch gut so. Ich führe derzeit viele Gespräche mit möglichen Ausstellern und Veranstaltern, aber auch mit Sponsoren und Unterstützern. Da läuft vieles parallel und wir arbeiten derzeit wirklich an allen Themen rund um diese Gartenschau. Auf der einen Seite bauen wir natürlich noch, andererseits sind wir schon im Jahr 2018, um ein attraktives Veranstaltungsprogramm zu erstellen. Bis dahin müssen wir aber auch noch die Werbetrommel rühren, was bedeutet, dass wir derzeit die Marketingmaßnahmen für dieses und das nächste Jahr planen. Die Arbeit geht mir in der nächsten Zeit nicht aus.

Was ist Ihre Lieblingsblume – und wird sie bei der Gartenschau zu sehen sein?

Ich finde alles, was blüht, toll und habe selbst auch immer frische Blumen im Büro sowie zuhause. Deshalb fällt es mir sehr schwer, mich festzulegen. Was ich wirklich liebe, sind Rosen – und die wird es natürlich auch auf unserem Gelände geben. Außerdem werden wir in unserem Wechselflor mit Tulpen beginnen, die für mich die Vorboten des Frühlings sind und derzeit bei mir sehr hoch im Kurs stehen.

Bei Großprojekten wie dem Flughafenbau in Berlin gab’s ausufernde Kosten. Wie können Sie sicherstellen, dass bei der Landesgartenschau in Lahr der Etat eingehalten wird?

Wir haben unser Budget in viele kleine überschaubare Budgets aufgeteilt. In diesen Budgets muss geplant werden. Abweichungen müssen bereits vor der Ausschreibung, also nicht erst mit Auftragsvergabe, bewertet und gegebenenfalls auch finanziell aufgefangen werden. Außerdem haben wir ein internes Kontrollsystem, das eine Reaktion in einem sehr frühen Stadium der Auftragsvergabe ermöglicht. Da wir schon sehr viele Aufträge vergeben haben, sind wir zum jetzigen Zeitpunkt zuversichtlich, dass die Kosten auch eingehalten werden können. Sicher ist man aber natürlich erst, wenn alles abgeschlossen ist.

Was wünschen Sie sich für den Eröffnungstag der Landesgartenschau Lahr, den 12. April 2018?

Tolles Wetter, freundliche Gäste, gute Stimmung und ein Park in voller Blüte. Abends um 20 Uhr dann ein Stelldichein mit dem gesamten Team auf der Seeterrasse bei einem entspannten Glas Wein, um gemeinsam auf den erfolgreichen Tag an zu stoßen.  

Fragen: Herbert Schabel