Freizeitspaß: Klettern am Lahrer Turm Foto: Breuer

300 neue Mitglieder seit Inbetriebnahme vor zwei Jahren

Lahr (mabu). In seinem 111. Vereinsjahr verzeichnet der Deutsche Alpenverein – Sektion Lahr rund 1230 Mitglieder. Für einen satten Zuwachs hat in den vergangenen beiden Jahren der Kletterturm auf dem  Landesgartenschau-Gelände gesorgt. Seit Inbetriebnahme des Turms sind 300 neue Mitglieder dazugestoßen.

Große Anziehungskraft

»Der Turm hat eine große Anziehungskraft«, sagt Vorsitzender Norbert Klein, der sich auch überzeugt zeigt, dass das Wachstum weitergehen wird. »Die 1500er-Grenze werden wir relativ leicht überschreiten.« Schließlich verfügt der Alpenverein seit dem 1. Mai 2015 mit dem Kletterturm über eine wahre Attraktion – eine Attraktion, die obendrein auch im kommenden Jahr der Landesgartenschau (LGS) zugute kommt. Auch aus diesem Grund hatte die Stadtverwaltung den Standort im LGS-Bürgerpark, der später einmal ein Sportpark sein soll, dem Verein empfohlen. Dieser war auf der Suche nach einem Grundstück, nachdem eine Mitgliederbefragung
zuvor ergeben hatte, dass ein Kletterturm realisiert werden soll. Dass für dieses 400 000 Euro teure Vorhaben genügend finanzielle Mittel bereit standen, lag auch an der zuvor erfolglosen Suche nach einer Vereinshütte,
die man eigentlich hatte kaufen wollen, nachdem der Lahrer Sektion 1999 der Pachtvertrag einer Hütte im Pitztal in Österreich gekündigt worden war.

Erleichterter Einstieg

»Mit viel Eigenleistung, Zuschüssen vom Deutschen Alpenverein, dem Badischen Sportbund und der Stadt Lahr sowie Spenden konnten wir den Turm finanzieren, ohne Schulden zu machen«, freut sich Klein. Dank der Anlage können die Kletterer nun im Sommer heimatnah trainieren (im Winter steht die Kletterhalle in Offenburg zur Verfügung), zudem wird Interessierten der Einstieg in die Sportart erleichtert. Ein weiterer positiver Aspekt ist das Vereinsleben, das nun in gemeinsamen Trainingsabenden zur Geltung kommt. Während man in der Regel in Kleingruppen auf Touren geht, kommen an Trainingsabenden am Turm rund 30 Kletterer zusammen. »Da ist richtig was los«, betont Klein.

Kurse für Anfänger

17 Meter hoch, 550 Quadratmeter Kletterfläche und etwa 45 Routen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden, das sind die Eckdaten des Kletterturms, der seit seiner Eröffnung stark in Beschlag genommen wird – von Vereinsmitgliedern, von Familien und auch von Schülern. Elf Schulen und Einrichtungen nutzen den Turm selbstständig für Kletteraktivitäten. Die Kletterberechtigung erhalten Anfänger über einen entsprechenden Kurs. Dafür muss man nicht einmal Mitglied sein. Auch Schnupperkurse zum Ausprobieren bietet der Alpenverein an. Weiterführende Kurse wie Klettern im Gebirge, Eistouren oder der alpine Basis-Kurs vermitteln das Rüstzeug, um alleine oder mit Freunden in die Berge gehen zu können.

Gruppe für Familien

Aktuell trainieren etwa 20 Jugendliche regelmäßig am Turm. Im Sommer gibt es für sie auch Trainingscamps in den Alpen. »So lernen die  Jugendlichen auch große Klettergärten kennen«, erklärt Klein. Intensiv klettern auch die Kinder aus der sogenannten Familiengruppe des Alpenvereins. Diese besteht derzeit aus etwa 20 jungen Familien mit Kindern zwischen fünf und zehn Jahren. Die Gruppenleiter Markus Palinkas und Matthias Sum halten hier obendrein ein familiengerechtes Angebot bereit, vom Grillen am Lagerfeuer bis zur Besichtigung einer Falknerei nach einer gemeinsamen Wanderung.

Jahresprogramm

Viele Touren auf Klettersteigen oder auch Angebote zum alpinen Klettern mit Seilschaften finden sich im Jahresprogramm des Alpenvereins. Darüber hinaus unternimmt die Sektion auch Wanderungen im Mittelgebirge und in den Alpen sowie Hochgebirgstouren, teilweise auch kombiniert aus Fels und Eis. Besonders stolz ist Klein, dass das aktuellen Programm mit vielen Viertausendern bestückt ist. Nicht zuletzt werden im Winter auch Schneeschuh- und Skitouren angeboten. Dennoch gibt es viele, so die Erfahrung des Vorsitzenden, die einfach nur am Turm klettern wollen, sei es als Freizeitspaß oder auch als besondere Art des Krafttrainings. Nicht zuletzt, so Klein, fördert das Klettern über entsprechende Erfolgserlebnisse auch das Selbstbewusstsein: »Man fühlt sich bestätigt, wenn man eine Schwierigkeit aus eigener Kraft bewältigt hat.«