Zahlreiche Gäste waren zum Geburtstagsempfang in das künftige Stadtmuseum gekommen. Foto: Breuer

Empfang: Laudatio von Martin Herrenknecht zum 65. Geburtstag von Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller

Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller hat am Freitag seinen 65. Geburtstag gefeiert. Beim Empfang der Stadt in der Tonofenfabrik hielt Martin Herrenknecht die Laudatio auf das Stadtoberhaupt.

Lahr. Als "Glücksfall für Lahr und die Region bezeichnete der Schwanauer Unternehmer den Oberbürgermeister. "Sie haben Lahr einen neuen Schliff verpasst, die Stadt auf einen vielversprechenden Weg geführt, Brücken gebaut und die gesamte Infrastruktur gestärkt", lobte Herrenknecht das Stadtoberhaupt. "Sie sitzen noch immer fest auf Ihrem Stuhl in der ersten Reihe und sind nicht abgehoben. Chapeau für Ihre veritable Spitzenleistung."

Zuvor war Herrenknecht auf Themen wie den Flughafen und die Landesgartenschau eingegangen. In seiner Laudatio bezeichnete er den Jubilar als "Stadtchef von außergewöhnlichem Format", der auf Basis einer "kühnen Vision dem Fortschritt den Weg bahnt", der auf dem politischen Parkett eine "bella figura" macht, sich nicht "in den Niederungen von Animositäten" aufhält und sich auch nicht in "Infights" verstrickt, sondern strategisch denkt und handelt. Müller behalte immer die "souveräne Lufthoheit" und trete "mit freundlicher und aufgeräumter Art selbst auf wackeligem Terrain trittsicher und überzeugend" auf. Der OB sei ein Teamplayer, "keiner von diesen Mikromanagern. Er vertraut der Expertise seiner Mannschaft und lobt die Leistung seiner Teams öffentlich." Bei Müller lägen politisches Handwerk und Handeln auf einer präzisen Linie. "Von Ihrem diplomatischen Repertoire könnte ich mir eine dicke Scheibe abschneiden."

"Adler fangen keine Fliegen. Herrn Müllers Beuteschema gilt Größerem. Der Macher Müller hat mit frischem und unkonventionellem Elan eine Vielzahl von Dingen bewegen können", lobte er die Arbeit des "Reingschmeckten" aus Bruchsal. Als Beispiele nannte er eine neue Arbeitsweise im Gemeinderat, die Stärkung der Beteiligungsfirmen, den "gelungenen Spagat" zwischen Stärkung der Innenstadt und den Stadtteilen und der städtebaulichen Entwicklung, sowie die Landesgartenschau. "Was Sie, lieber Herr Müller, mit Ihren Unterstützern auf die Beine stellen, pusht nachhaltig die Attraktivität der Stadt." Lahr sei auf einem sehr innovativen und dynamischen Weg.

Herrenknecht ging auch auf den Ausbau des dritten und vierten Gleises ein und auf die "Vision vom intermodalen Güterverkehrszentrum" am Flughafen. Das Projekt habe das Potenzial, die Wirtschaft und die regionale Entwicklung weiter zu befeuern. "Dabei können Sie auf meine Unterstützung zählen", versicherte Herrenknecht. Und zwar in bewährter Teamarbeit: "Während ich mit dem Hammer schwinge, machen Sie es diplomatisch mit dem Florett."

So ganz bei purem Lob wollte es Herrenknecht dann aber doch nicht bewenden lassen. Ein bisschen Kritik konnte er sich nicht verkneifen.

Gemeinschafts- und Willkommenskultur

Sein anvisiertes Ziel: die Straßenverkehrsführung in Lahr. "Sie wissen, ich liebe alles, was rund ist. Möglichst groß und rund. Aber müssen es noch mehr Kreisverkehrsinseln sein? Lahr hat 15 Stück davon. Ich fahre lieber geradeaus als im Kreis herum", sagte Herrenknecht. "Von Ihrem Naturell her würde ich das eigentlich auch über Sie sagen, Herr Müller." Mehr Kreisverkehre brauche Lahr definitiv nicht. Herrenknecht wünschte dem Jubilar "bärenstarke Gesundheit, unerschütterlichen Humor, nie versiegende geistige und rhetorische Frische, virtuoses Geschick auf allen Bühnen Ihres facettenreichen Lebens."

Unter den Gästen, die Walter Caroli als dienstältestes Gemeinderatsmitglied und erster OB-Stellvertreter begrüßte, waren Abgeordnete, Bürgermeister der Nachbargemeinden, Gäste aus dem Elsass, der Partnerstädte Dole und Alajuela, der stellvertretende Bürgermeister der russischen Stadt Zvenigorod sowie der Oberbürgermeister der japanischen Stadt Kasama und der Oberpriester des Inari-Schreins. Caroli überbrachte auch die Glückwünsche des Gemeinderats. "Sie haben Ihre Zeit als Oberbürgermeister für eine dynamische Entwicklung der Stadt genutzt, wie sie Lahr noch nie erlebt hat, und Sie haben mit Leidenschaft eine Gemeinschafts- und Willkommenskultur angestrebt." Dafür wolle der Gemeinderat danken.

Unterhalten wurden die Gäste von einer Tanzgruppe des Tanz- und Fitnessstudios Dancefit, einer türkischen Kinderfolkloretanzgruppe, einer Lehrer-Band der Städtischen Musikschule und der Sängerin Desirée Lobé und ihrer Band.

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