Noch die Bauarbeiter: 2018 soll auf 600 Quadratmetern Fläche ein Gemeinschaftsgarten die Besucher anziehen. Foto: Baublies

Interkultureller Garten wird konkreter / Stadtverwaltung nimmt Anmeldungen entgegen

Die Idee eines Interkulturellen Gartens soll bei der Landesgartenschau die bunte Vielfalt der Lahrer Einwohner darstellen. Die Idee des interkulturellen Beirats aus dem vergangenen Jahr nimmt jetzt konkrete Formen an.

Lahr. Der Gemeinderat segnete diese Idee im November auch finanziell ab (wir berichteten). Auf 600 Quadratmetern Fläche des Kleingartenbereichs in der Nähe des Haupteingangs zwischen der Römer- und Vogesenstraße werden der Platz für individuelle Beete und ein Gemeinschaftsgarten angelegt. Ein Haus mit 70 Quadratmetern ergänzt das Angebot. Die Fläche wird abgetrennt und als ein eigener Bereich auf der Landesgartenschau gekennzeichnet. Möglicherweise werden dann dort Datteln aus Syrien, Wein vom Schwarzen Meer oder Granatäpfel und Feigen aus Nordafrika wachsen.

Am Dienstagabend haben Cornelia Gampper (Abteilungsleitern Kinder, Jugendliche, Familien und Senioren) und Andreas May (Amt für Soziales, Schulen und Sport) diese Idee und die ersten Fortschritte im Rathaus II vorgestellt. Gekommen waren knapp 50 Interessierte.

Das Dutzend Beete, die von einzelnen Personen oder auch einer Familie betreut werden sollen, haben eine Größe von zehn bis 15 Quadratmeter. Hier können Hobbygärtner ihre Ideen verwirklichen. Voraussetzung ist allerdings, dass die Beete zur Landesgartenschau fertig angelegt sind und über diesen Zeitraum auch sorgfältig gepflegt werden. Man wolle, das war die erste Idee des Beirats, den Einwohnern die bunte Vielfalt in der Stadt mittels verschiedenen Pflanzen und Blüten aus aller Welt vorstellen, wenn diese Pflanzen hier auch wachsen können.

Gampper und May stellten dabei klar, dass Beete und Gemeinschaftsfeld nichts mit einer klassischen Schrebergartensiedlung zu tun hätten. Hier werde es keine Datscha oder einen Grenzzaun zum Nachbarn geben. Das Ziel des Interkulturellen Gartens wären vielmehr Gemeinschaft und gegenseitige Unterstützung. Daher werde die Stadt demnächst ein großes Gebäude dort aufbauen, das von allen zusammen genutzt werden sollte. Es könnten hier auch Feste gefeiert werden.

Bei der Vorstellungsrunde wurde schnell klar, dass dieses Gemeinschaftsgefühl vielen Besuchern wichtig ist. So erklärten sicher mehr als die Hälfte der Anwesenden, dass sie Interesse haben, sich aber nicht zutrauen würden, ein Beet auf dem Niveau der Landesgartenschau anzulegen, geschweige denn zu unterhalten. Hier war das Gemeinschaftsfeld die richtige Adresse.

Einige erklärten sich grundsätzlich mit der Idee solidarisch und boten andere Arten von Hilfen an. Es gab aber auch das Gegenteil. Ein Besucher, der aus Moldawien stammt, erklärte begeistert, dass er einen Weinstock pflanzen würde. Eine sechsköpfige Familie aus Syrien fragte nach, ob es auch größere Beete geben werde. Die derzeitige Größe sei für den Bedarf sicher viel zu wenig.

Freier Eintritt zur Landesgartenschau

Die Idee des interkulturellen Gartens soll über die Landesgartenschau hinaus Bestand haben. Noch ein Vorteil: Wer hier mitmacht, beteiligt sich am Gelingen der Landesgarten und hat hier auch freien Eintritt.

INFO

So geht es weiter

Das nächste Treffen soll im April voraussichtlich im Kleingartenfeld stattfinden. Wer Interesse an einem Beet oder der Zusammenarbeit im Gemeinschaftsfeld hat, kann auf der Internetseite www.landesgartenschau-lahr2018.deder Landesgartenschau ein Formular ausfüllen. Eine andere Möglichkeit ist der Kontakt zur Stadtverwaltung, Telefon 07821/9 10 50 20. Ansprechpartner ist Andreas May. Anmeldeschluss ist derzeit Montag, 10. April.