In der Sulzberghalle waren am Sonntag Tische aufgestellt worden, auf denen die insgesamt 70 Aussteller ihre Kostbarkeiten präsentierten. Foto: Baublies

Aussteller bieten in der Sulzberghalle Briefmarken, Münzen und mehr an

Die Sulzberghalle ist wieder zum Anziehungspunkt für Raritätensammler geworden. Zu der Tauschbörse der Lahrer Briefmarkenfreunde reisten Interessenten auch von weither an.

Sulz. Besucher schlendern wachsam zwischen den Auslagen, lassen die Augen schweifen auf der Suche nach Kostbarkeiten. Vorwiegend mittlere und ältere Semester sehen sich nach kleinen Schätzen um, die in ihren Sammlungen noch fehlen. Für Außenstehende ist es dabei erstaunlich, was alles angeboten wird: Briefmarken aus aller Herren Länder, Münzen und Medaillen aus Vergangenheit und Gegenwart, alte, kolorierte Ansichtskarten, historische Postkarten, Bilder und mehr. Unter anderem gab es die Zehnerheftchen zu "10 Pf" das Stück. In Worten: Die Postwertzeichen hatten einen Wert von zehn Pfennig pro Marke gehabt. Das gesamte Heftchen hatte einen Wert von einer Deutschen Mark.

Es war die mittlerweile 36. Börse des Lahrer Vereins. Der Vorsitzende Manfred Eble war am Mittag mit der Resonanz der rund 70 Aussteller sehr zufrieden. Anbieter und Sammler waren aus dem gesamten Südwesten, dem Saarland, der Pfalz und dem Schwabenland gekommen.

Eble hatte eine Anekdote parat, die zeigt, mit welchen Werten es die Sammler mitunter zu tun haben – wenn sie Glück haben. Die Deutsche Post, Herausgeber der gültigen Briefmarken, hat Ende des vergangenen Jahres eine Edition "Frohe Weihnachten" im Wert von 7,50 Euro auf den Markt gebracht. Die Marken seien bereits bei den Poststellen verteilt worden, als festgestellt wurde, dass der Druckfehlerteufel zugeschlagen hatte: In den drei verschiedensprachigen Schriftzügen auf jeder Marke gab es insgesamt drei Rechtschreibfehler, wohlgemerkt auf jeder einzelnen Marke. Die Post musste die Edition einstampfen und bat alle Filialen, die Marken nicht auf den Markt zu bringen. Wer trotzdem in den Besitz einer Edition gekommen ist, kann sich glücklich schätzen: Auf einer Auktion sei eines der Hefte vor Kurzem für 27 500 Euro unter den Hammer gekommen, wusste Eble zu berichten.

Die Halle hat ansonsten neben den Briefmarken und Münzen etliche Heimatbelege geboten: Postkarten, die einerseits aufgrund der aufgeklebten Marken von Interesse waren. Anderseits hatten die Drucke etwa mit Ansichten des Urteilsplatzes anno 1900 auch einen nostalgischen Wert. Postkarten gab es auch aus der Zeit, als Sütterlin als Schreibschrift verwendet wurde. Eine andere Rarität waren Adressen, die mittels Schreibmaschine getippt wurden.

In der Kiste daneben standen ganze Jahrgänge des "Hinkenden Boten" aus den 1930er-Jahren und des "Geroldsecker Landes". Die allerdings stammten "nur" aus den 90er-Jahren des vorigen Jahrhunderts.

INFO

Vereinsleben

Die Mitglieder des Vereins der Briefmarken- und Münzenfreunde Lahr treffen sich an jedem dritten Sonntag im Monat von 10 bis 12 Uhr im Bürgersaal des Kuhbacher Rathauses. Dabei wird getauscht, gehandelt und auch beraten. Neueinsteiger sind dem Verein willkommen.