Manfred Eble (links), Vorsitzender des Heimatvereins, und Autor Walter Caroli präsentierten die Ortschronik. Foto: Vögele

Walter Caroli stellt sein Buch über Kuhbach vor / 529 Seiten mit spannender Lektüre

Wohl selten hat man in der Festhalle Kuhbach ein so erwartungsvolles Auditorium erlebt wie am Freitag: Bei einem Festakt wurde die mit viel Spannung erwartete Kuhbacher Ortschronik von Walter Caroli vorgestellt.

Kuhbach. Viele Jahre intensiver Forschung und Vorbereitungen durch den Autor haben zu diesem Werk geführt. Caroli wurde vor allem von Manfred Eble und den Mitgliedern des Vereins für Ortsgeschichte unterstützt.

Einen beschwingten Rahmen für den außergewöhnlichen Abend bot die Musikkapelle Kuhbach unter der Leitung von Igor Guitbout. Manfred Eble, Vorsitzender des Heimatvereins, erinnerte an die Anfänge der Bemühungen, die Geschichte des Heimatdorfes aufzuarbeiten. Auf 529 Seiten spannender Lektüre für Alt und Jung wurde viel Unbekanntes dem Vergessen entrissen. In seinem Grußwort ließ Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller die jüngere Geschichte lebendig werden, als die selbstständige Gemeinde Kuhbach ein Teil der Stadt Lahr geworden ist. Dennoch definieren sich die meisten Lahrer Bürger in den Dörfern nach ihrem Herkommen, weil sie wissen, dass die Stärke aus der Gemeinschaft komme. Dieses Selbstbewusstsein habe auch die Mitbürger von Kuhbach zu diesem Werk begeistert, zu dem er den Autor, seine Mitarbeiter und alle Bürger von Kuhbach beglückwünschte.

Ortsvorsteher Norbert Bühler zeigte sich stolz und dankbar über die mehr als 300 Besucher, die gekommen waren, um endlich die Ortschronik selbst in Händen halten zu können. Nun könne Kuhbach mit viel Wissen bereichert im Jahr 2035 sein 1000-jähriges Bestehen vorbereiten.

Stadthistoriker Thorsten Mietzner hinterfragte den Stellenwert von Ortschroniken für das Leben heute. Sie würden oft als Nachschlagewerke verwendet, wobei es stets auf die narrativen Erzählungen und emotionalen Erlebniswert ankomme. Im Falle der Ortschronik von Kuh-bach zeige es sich, dass der Ort "stets ein Dorf dazwischen war", salopp gesprochen ein "Sandwich-Dorf", wobei die Herrschaften oft wechselten, das Dorf nicht einmal eigene Gemarkungsgrenzen hatte. Durch die Meisterzählungen des Chronisten könne das Buch zur "Biblia sacra" für die Kuhbacher werden, das man öfters gerne zur Hand nimmt.

Dann kam der Autor Walter Caroli selbst zu Wort, der dem Buch den Titel gab: "Kuhbach – Tor zum Schuttertal". Von der Römerzeit bis heute wird die Geschichte des Dorfes aufgezeigt, das als "Grenzort an der Schutter" immer wieder zwischen die Mühlsteine der Geroldsecker-Herrschaft im Osten und der nassauischen Herrschaft im Westen (also Lahr) geriet. Die Menschen hatten immer wieder unter den Fehden zu leiden. Die verschiedenen Zugehörigkeiten endeten erst mit der Eingliederung in das Land Baden.

Vom Bauerndorf zum Stadtteil

Caroli wollte jedoch nicht zu viel von dem preisgeben, was das Buch über die Struktur des Dorfes, die sich vom kleinen Bauerndorf zum Handwerker- und Wohndorf bis hin zum Stadtteil änderte, über sein einst reiches Vereinsleben, einige Persönlichkeiten und über die Kulturdenkmäler wie die romanische Galluskirche oder die heutige Pfarrkirche enthält. Mit zwei Kostproben weckte er geschickt das Interesse am Buch. Caroli dankte seinerseits allen, die ihn bei diesem Vorhaben unterstützten. Viel Wissenswertes haben der langjährige Ortsvorsteher Theo Benz und der Heimatforscher Klaus Kaltenbach zu diesem Werk beigetragen.