Jessica Peter (von links), Nico Michel, Lucas Burmester und Lea Nagel hatten am Dienstagmittag Grund zur Freude: Die erste Abiturprüfung haben sie hinter sich gebracht. Foto: Goltz

Prüfungen haben mit dem Fach Deutsch begonnen / MPG-Schüler erleichtert

Am Max-Planck-Gymnasium (MPG) haben am Dienstagmittag zahlreiche Schüler aufgeatmet – sie hatten ihr schriftliches Abi in Deutsch hinter sich. Die Meisten gingen mit einem guten Gefühl aus der fünfeinhalbstündigen Prüfung.

Lahr. Insgesamt 82 Abiturienten haben in der MPG-Aula geschwitzt. Als die Türen kurz nach 13.30 Uhr aufgingen, war ihnen die Anstrengung anzumerken – aber die Anspannung wich dann doch schnell. Alle waren froh, die erste Abiprüfung überstanden zu haben. "Nie mehr im Leben eine Deutschprüfung" ruft einer, andere lachen über den Scherz.

Neben Aufgaben zu den drei Pflichtlektüren – "Homo Faber" von Max Frisch, "Dantons Tod" von Georg Büchner und "Agnes" von Peter Stamm – konnten sich die Schüler auch für eine Erörterung entscheiden. "Ich habe den Werkvergleich zwischen Homo Faber und Dantons Tod gewählt und glaube, das Beste aus mir herausgeholt zu haben", sagt die 18-jährige Lea Nagel. Auf den Werkvergleich könne man sich am besten vorbereiten. Am "Max" habe es eine Probeklausur gegeben, die genauso abgelaufen sei wie die "richtige" Prüfung am Dienstag. "Es war also gar nicht mehr so neu, die Aufregung hielt sich deshalb bei mir in Grenzen", erklärt sie. Niemand müsste sich unter Zeitdruck fühlen, "außer man hat überhaupt nichts gelernt."

Größeren Bammel hat Lea schon vor der Matheprüfung. "Ich bin froh, dass Mathe erst nächste Woche drankommt, dann habe ich nochmal Zeit, über das Wochenende zu lernen."

Auch bei Lucas Burmester hat sich die Aufregung in Grenzen gehalten – sagt er. "Ich habe die Erörterung gewählt, da kann man ja sowieso nicht so viel drauf lernen." Sieben Seiten sind so entstanden. "Ich schreibe nie viel. Ich setze auf Qualität", witzelt der angehende Abiturient. Thema der Erörterung war die Behandlung und Instrumentalisierung von Skandalen in den Medien.

Gabriel Kurz hat ebenfalls die Erörterung genommen: "Ich habe 16 Seiten geschafft und hätte noch mehr schreiben können. Die Zeit wurde schon knapp. Trotzdem habe ich kein schlechtes Gefühl." Dabei sei er am Morgen noch "sehr nervös" gewesen und eigens schon ganz früh in die Schule gekommen – "damit war ich nicht alleine."

Jessica Peter hatte einen Glücksbringer in der Tasche: "Jeder im Kunstkurs hat von unserer Kunstlehrerin Frau Becker einen kleinen Carrara-Stein bekommen. Das ist der Stein, aus dem Michelangelo seinen berühmten David geformt hat. Eine wunderbare Geste. Denn auch wir haben es hier ja sozusagen mit einem ›Riesen‹ wie Goliath zu tun."

Bei Nico Michel war die Euphorie nach der Prüfung nicht ganz so groß: "Es war anstrengend, die Hand tut weh. Ich habe ein mittelmäßiges Gefühl." 14 Seiten hat er produziert – da wäre sogar noch "Luft nach oben gewesen", stellt er fest. Und er sagt ehrlich, das der Abend vor der Prüfung nicht leicht gewesen sei: "Wenn man die ganze Zeit im Kopf hat: morgen Abi, morgen geht es los." Aber sobald man dann in der Aula sitze, verfliege die Aufregung.

Die Schüler haben am Dienstag übrigens nicht gefeiert – alle sagten unserer Zeitung, das sie am Nachmittag weiter lernen, stehen doch die nächsten Prüfungen bevor. Die Abi-Feier steigt erst am Freitag nächster Woche.

INFO

So geht's weiter

An den Lahrer Schulen wollen in diesem Jahr insgesamt 460 junge Leute ihr Abitur ablegen – 21 mehr als im vergangen Jahr. Für sie geht es jetzt Schlag auf Schlag, nach der Deutsch-Prüfung zum Auftakt folgen in den nächsten Tagen unter anderem Physik, Chemie, Musik und Sport (alle am Mittwoch), Englisch (Freitag) und Mathematik (Mittwoch, 3. Mai). Die Abiturzeugnisse erhalten die Schüler spätestens am 7. Juli.