Suchen weitere Ehrenamtliche (von links): Die Einsatzleiterinnen Claudia Hillig und Brigitte Gutenberger, Hospizmitarbeiter Michel Guyard und Christiane Witteborn, stellvertretende Vorsitzende des Hospizvereins Foto: Haid Foto: Lahrer Zeitung

Hospizverein Lahr bietet Vorbereitungskurs für neue Mitarbeiter / Informationsabend am 15. Juli

Von Marion Haid

Lahr. "Auf der Suche nach Männern und Frauen, die sich trauen, dem Sinn des Lebens und Sterbens auf die Spur zu kommen ..." – Mit diesem Halbsatz wirbt der Hospizverein um neue ehrenamtliche Mitarbeiter. Ein Vorbereitungskurs startet im November.

Der Hospizverein Lahr begleitet schwer kranke und sterbende Menschen in der letzten Phase ihres Lebens in Pflegeheimen, in der Palliativeinheit am Ortenau-Klinikum Lahr und zu Hause. Auch Angehörige werden unterstützt.

Mit seiner Arbeit möchte der Verein das Sterben wieder zurück in die Gesellschaft holen. Der Tod gehöre zum Leben, betonte gestern Christiane Witteborn, stellvertretende Vorsitzende des Vereins, bei einem Pressegespräch. Rund 50 ehrenamtliche Mitarbeiter stellen "eine gewisse Zeit als Geschenk" zur Verfügung, begleiten schwerkranke und sterbende Menschen. Die Begleitung orientiert sich an den jeweiligen Bedürfnissen des betroffenen Menschen und dessen Angehörigen. In der letzten Phase des Lebens gebe es nicht immer Menschen, die sich um die Psyche der Betroffenen kümmern. Hier schließe das Angebot des Vereins eine Lücke, berichtete Einsatzleiterin Brigitte Gutenberger. Die in den vergangenen Jahren wachsende Zahl von alleinlebenden, einsamen und hilfebedürftigen alten Menschen sei ein Grund, weshalb der Bedarf an qualifizierten Hospizmitarbeitern steigt.

Der Hospizverein sucht empathische, kommunikative Menschen, die aktiv zuhören und auch Schweigen ertragen können. Bei einem Informationsabend am Mittwoch, 15. Juli, ab 19 Uhr in der Liebensteinstraße 10 informiert der Verein über seine Arbeit und die Inhalte des Kurses.

Der Kurs findet an sechs Wocheneden im Tagungshaus des Diakonissenhauses in Nonnenweier statt. Beginn ist am 21. November. Inhalte sind die Einführung in die Arbeit der Hospizbewegung, Bedürfnislage alter und sterbender Menschen, Kommunikation, der Umgang mit eigenen Verlusterfahrungen, "Palliative Care" als umfassendes Handlungskonzept, rechtliche Fragen, pflegerische Grundkenntnisse und beispielsweise die Spiritualität in der Begleitung. Das Ganze wird durch Hospitationen im häuslichen und stationären Bereich in Pflegeheimen und auf der Palliativstation am Klinikum ergänzt. Die ausgebildeten ehrenamtlichen Mitarbeiter erhalten bei ihren Einsätzen regelmäßig Supervisionen.

Einer der ehrenamtlichen Hospizmitarbeiter ist Michel Guyard. Er selbst kam in Freiburg als Angehöriger in Kontakt mit der Hospizarbeit. "Die Hilfe, die ich bekam, möchte ich nun anderen zurückgeben", erklärt er seine Motivation, sich zu engagieren. Ein Hospizmitarbeiter gebe, könne aber auch ganz viel mitnehmen. Das Leben werde bewusster. Bei seiner Arbeit lerne er das Leben zu schätzen, sagte Guyard.

Informationen gibt es bei der Geschäftsstelle des Hospizvereins in der Liebensteinstraße, Telefon 07821/ 9 82 28 60, E-Mail: geschaeftsstelle@hospiz-lahr.de.