Hauptversammlung: Freude über die Entscheidung für die Autobahnparallele

Von Marion Haid

Trotz der Entscheidung für eine autobahnparallele Bahntrasse setzt die BI "Abatra" ihre Arbeit fort. Die Bürgerinitiative müsse der Bahn weiter "auf die Finger schauen", sagte der Vorsitzende Roland Rehmann.

Lahr. "Wir haben große Ziele erreicht", sagte Rehmann bei der Hauptversammlung der Bürgerinitiative Auto-Bahn-Trasse (Abatra) am Donnerstag. "Das Jahr 2015 war von Hoffen und Bangen geprägt", sagte Rehmann. Regelmäßig hätten sich alle von dem Ausbau der Bahn betroffenen Gemeinden und Gremien im Projektbeirat getroffen. Dabei sei die Bahn hartnäckig aufgetreten und habe nichts ausgelassen, ihre Position zu verteidigen. "Doch wir waren bis an die Zähne bewaffnet mit Bürgersinn und Menschenverstand!". Irgendwann sei dann die Einsicht gekommen, ein Projekt nicht gegen 120 000 Einwendungen durchzuziehen. "Ein sachlicher Umgang mit unseren Gründen war angesagt, es wurde viel geprüft und sehr viel berücksichtigt". "Nach zehnjährigen Kampf", neun Jahre von Abatra mitgetragen, sei ein vertretbares Konzept herausgekommen. Anfang dieses Jahres kam es dann zum Entschluss, dass der Transit-Güterverkehr an die Autobahn kommt.

Die Arbeiten der Bahn müssten nun begleitet werden, "wenn wir wollen, wie wir es wünschen". Die Bahn habe die Zusammenarbeit zugesagt und einen Projektbegleitausschuss geschaffen. Dort sind neben den Bürgermeistern auch Vertreter der Bürgerinitiativen Mitglied.

Im Projektförderkreis, der sich die Klärung von fachlichen Fragen und die Umsetzung der Beschlüsse des Projektbeirats zum Ziel gesetzt hat, seien die Bürgermeister jedoch nur durch den Landrat vertreten, Vertreter der Bürgerinitiativen jedoch Mitglied, erklärte Bürgermeister Tilman Petters. Bis 2020 stehe für die autobahnparallele Trasse die Grundlagenermittlung und Vorplanung an. Bis 2027 sei die Entwurfsplanung terminiert. Hier werde in den nächsten Jahren "ein großes Rad gedreht", sagte Petters. Dafür brauche es die enge Zusammenarbeit zwischen Stadt und der Bürgerinitiative. "Wir müssen eine gemeinsame Sprache sprechen", meinte Rehmann.

Hartnäckig zeigte sich auch Ulla Steiner von der Bürgerinitiative in Sachen Lärmschutz. Auf allen Ebenen habe sie Politiker "genervt" und mehr als 250 Mails, Briefe und Gespräche veranlasst. Ziel war es, im Lärmsanierungsprogramm Berücksichtigung zu finden und nicht bis zum Bau der neuen Trasse und der Ertüchtigung der jetzigen Gleise vertröstet zu werden. Erst als offiziell bestätigt wurde, dass mit einer Fertigstellung des Ausbaus nicht innerhalb der nächsten zehn Jahre zu rechnen sei, war es dann so weit. Nun kommen Lärmwände. Ende Juli wird in Herbolzheim der erste Spatenstich gesetzt, 2017 ist Lahr dran. "Dieser Erfolg wäre ohne Ulla Steiner nicht möglich gewesen", sagte Albrecht Künstle vom Verein "Bürgerprotest Bahn" aus Herbolzheim. Steiner appellierte an die Stadt, auf eigene Kosten für rund 400 000 Euro die Lärmschutzwand südlich des Bahnhofs bis zur Brücke der Bundesstraße 36 zu verlängern. Das bringe Gesundheitsschutz.

Bei den Neuwahlen wurde Roland Rehmann als Vorsitzender der BI bestätigt. Erster Stellvertreter ist Peter Ackermann, zweiter Stellvertreter Wilfried Wille. Suzanne Zetting übernimmt die Kasse. Beisitzer wurde Tobias Fäßler, Ortsvorsteher von Kippenheimweiler.