Wahl des richtigen Studios ist eine individuelle Entscheidung / Übungen auch fürs Büro

Lahr. Das Gerätetraining ist für viele Menschen jedweden Alters wichtiger Bestandteil eines gesunden Lebensstils. Wir sprachen darüber mit Fabian Baumgart, Regionalgeschäftsführer der Krankenversicherung Barmer aus Lahr.

Herr Baumgart, Thema Gerätetraining, da hat sich doch einiges gewandelt. Mucki-Bude, das war früher, oder?

In den Fitness-Studios stehen immer noch die gute alte Hantelbank und die Beinpresse zum Muskelaufbau. Aber natürlich hat sich die Branche weiterentwickelt. Trainingsgeräte wie die Power Plate oder zur Elektromuskelstimulation – Stichwort EMS – kannte vor 20 Jahren niemand. Damit spricht die Branche auch ganz neue Zielgruppen an.

Vielfach gibt es heute Chipkarten und computergesteuerte Geräte – heißt das, dass es keine Betreuung mehr braucht?

Keineswegs. Wenn Ihnen auf dem Laufband die Puste ausgeht und Ihnen niemand gezeigt hat, wo die Stopp-Taste ist, dann ist das schlecht. Spaß beiseite. Zum einen muss man schlicht wissen, wie die Geräte funktionieren, und es ist wichtig, dass die Übungen korrekt ausgeführt werden, um den gewünschten Trainingseffekt zu erzielen und Verletzungen zu vermeiden. Deshalb ersetzen die neuen Trainingsgeräte keineswegs das Wissen und das geschulte Auge eines erfahrenen, qualifizierten Trainers.

Und wie oft sollte an Geräten trainiert werden?

Wenn man mit dem eigenen Körpergewicht oder an Geräten trainiert, dann sind drei bis vier Einheiten pro Woche von 45 bis 60 Minuten Länge optimal.

Gerätetraining zuhause – geht das auch?

Natürlich geht das, und dafür benötigt man noch nicht einmal eine teure Ausstattung. Man kann auch einen Stuhl oder Schreibtisch als Trainingsgerät nutzen, etwa um Liegestütz durchzuführen oder mit den sogenannten Dips die obere Rückenmuskulatur, Brustmuskulatur und Armstrecker zu trainieren. Auf unserer Webseite zeigen wir in Videos, wie die Übungen korrekt ausgeführt werden. Solche Übungen sind auch bestens geeignet, um Bewegung in den Büroalltag zu bringen, denn wir sitzen nachweislich viel zu viel.

Premium-Clubs auf der einen, Billig-Studios auf der anderen Seite. Wie sehen Sie diese Entwicklung?

Das ist eine Sache von Angebot und Nachfrage. Wie die Entwicklung auf diesem Markt weitergehen wird, vermag ich aber nicht einzuschätzen.

Die Wahl des richtigen Fitness-Studios: Was passt zu wem? Können Sie Entscheidungshilfen geben?

Krankenkassen dürfen den Besuch eines Fitness-Studios nicht bezuschussen. Deshalb kann ich hier nicht wirklich eine Hilfestellung geben. Grundsätzlich ist die Wahl des richtigen Studios eine individuelle Entscheidung. Die einen legen Wert auf ein umfangreiches Kursangebot, anderen ist ein gut ausgestatteter Gerätepark wichtiger. Worauf aber jeder achten kann, ist, ob das Fitnessstudio das Prüfsiegel des Tüv Rheinland trägt. Dieser überprüft unter anderem die Anzahl und Qualifikation der eingesetzten Trainer und die Sicherheit der Sportgeräte.  

Die Fragen stellte Matthias Buschert.