Begeisterter Hobbygärtner: Alfons Fässler hat in seinem Bauerngarten unter anderem Sonnenaugen angepflanzt. Foto: Breuer

Alfons und Augusta Fässler pflegen mit viel Liebe ihren prachtvollen Garten in Kippenheimweiler

Lahr bekommt 2018 die größte Blumenschau im Land. Doch schon heute gibt es hier viele Garten-Paradiese. Die "Lahrer Zeitung" stellt private Oasen ihrer Leser vor.

Kippenheimweiler. "Einen Garten muss man mit Liebe pflegen, dann wird auch was draus", sagt Alfons Fässler. "Die Arbeit im Garten darf nicht als Stress empfunden werden", betont er. Wie viel Liebe der 76-Jährige in seinen Bauerngarten steckt, sieht man schon von Weitem: Das gelb-schwarze Blütenmeer der Sonnenaugen an der Durchgangsstraße, das von pinken Farbnuancen der Rosen durchbrochen wird, die über Apricot und Lachs bis ins dunkle Violett der Dahlien reichen, ist nicht zu übersehen.

Gleich neben der Terrasse haben Alfons Fässler und seine Frau Augusta einen Nutzgarten angelegt, in dem prächtige Hokkaido-Kürbisse im kräftigen Orange neben den roten Tomaten im speziellen Tomatenhaus und dem dunklen Grün der Zucchini um die Wette leuchten. Am Rand des Dahlienbeets stehen Küchenkräuter, die Bezeichnungen sind auf Steine geschrieben. Damit man immer weiß, was es da gerade zu ernten gibt. Im Frühbeet ist Wechselflor angesagt.

Auf der anderen Seite des gut 7,5 Ar großen Grundstücks, gleich neben der Einfahrt, verlockt ein Obstgarten zum Naschen. Den Frost im Frühjahr haben aber nur die Zwetschgen gut überstanden. So gut, dass der Baum momentan voll hängt mit violetten Früchten. Kirsche, Apfel, Birne, Quitte haben den Kälteeinbruch nicht so gut überstanden. Dafür tragen die drei Haselnussbäume reichlich Nüsse. Wenn die reif sind, erklärt der passionierte Hobbygärtner, müssen sie sofort aufgesammelt werden. "Die dürfen nicht feucht liegen, sonst gehen sie kaputt", weiß er. Deshalb sucht er in der Erntezeit täglich den Boden ab, lagert die Nüsse in Säckchen und verkauft sie auch. "Das muss alles vor Weihnachten passieren", sagt Fässler. Die Nüsse hätten einen ganz besonders guten Geschmack und würden bevorzugt zum Backen von Weihnachtsgebäck verwendet. Die Buchsbaum-Hecke, die einst das Grundstück zur Straße hin abgegrenzt hat, hat Fässler vor vier Jahren durch einen bunten Mix an blühenden Stauden ersetzt. Schmetterlingsstrauch und Sonnenhut konkurrieren mit Lampionblumen und Anemonen.

Auch ein paar Exoten haben die Fässlers in ihrem Garten: Zitronenbäume aus Sizilien, die reichlich mit Früchten behängt sind. Hibiskus und Kamelie zieren den Pavillon, in dem das Ehepaar gern sitzt und Kaffee trinkt.

Sein Geheimnis für all die Pracht verrät der Rentner gern. Neben der Liebe, die in seinem Garten steckt, sorgt der frische Grasschnitt für Feuchtigkeit und Nahrung unter den Obstspalieren. Außerdem kommt bei ihm kein Kunstdünger in den Garten und er pflanzt und veredelt nur bei zunehmendem Mond. Das Veredeln von Rosen ist eines der Spezialgebiete von Alfons Fässler. Wer da einen Tipp braucht, ist bei dem zweifachen Vater immer gut beraten. Rosen, sagt er, müssten immer gleich nach der Blüte zurückgeschnitten werden. Die Pflanzen würden die Pflege mit dreifacher Blütezeit im Jahr danken.

Täglich sechs Stunden verbringt der Rentner in seinem Garten. Daneben geht der gelernte Maurer einmal die Woche Radfahren. Langweilig wird es Fässler nie.

INFO

Staudenbeete

> Bei der Landesgartenschau informiert der Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft anhand praktischer Beispiele in Staudenbeeten über trockene Standorte und Nutzpflanzen. Auch Zierpflanzen aus verschiedenen Kulturen sind zu sehen.

> In der Serie "Lahrer Gartenbau" blicken wir ein Jahr vor der Landesgartenschau in die Gärten von Bürgern und Einrichtungen, die heute schon besonders schön sind. Wer ein solches Paradies besitzt, sollte sich in der Redaktion melden, per Telefon unter 07821/ 2 78 31 42, per E-Mail an stadt@lahrer-zeitung.de.