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Köche aus 19 verschiedenen Nationen sorgen für eine Auswahl wie noch nie

"Viel mehr an Vielfalt, Geschmäckern und unterschiedlichen Nationen kann man nicht aufbieten": Mit der Suppentasse in der Hand hat Bürgermeister Guido Schöneboom am Samstag das neunte Internationale Suppenfest eröffnet.

Lahr. 57 Lieblingssuppen – so viele Suppen wie noch nie – von Köchen aus 19 verschiedenen Nationen gab es in der Mensa des Max-Planck-Gymnasiums zum Probieren. Die Suppenköche hatten zuvor in ihren Kochbüchern geblättert, überlieferte Rezepte herausgesucht und Suppen gekocht, die typisch für ihre Heimat sind.

Orientalisch, kräftig, würzig, mild, süßlich, scharf oder säuerlich: Jede angebotene Suppe bot ihre kulinarische Eigenheit. Einige Zutaten ähneln sich, werden jedoch landestypisch völlig unterschiedlich eingesetzt. In eine syrisch-kurdische Linsensuppe fließt der Saft von vier Zitronen, während Shorbat Addas Linsensuppe aus dem Sudan mit Sesamöl, Tomatenmark, Ketchup und Limetten zubereitet und mit Kreuzkümmel gewürzt wird. In die Reis-Del-Linsen-Gemüsesuppe aus Sri Lanka kommen gleich drei verschiedene Arten von Linsen: Neben Del Linsen und roten Linsen auch Belugalinsen, dazu viel Gemüse wie Bohnen, Kürbis, Auberginen, Kochbananen und Kartoffeln.

Die vielen Gäste des Suppenfests trafen auch auf unbekannte Zutaten wie Moloklia, eine "langkapselige Jute", die von Suha Chamoun nach einem syrischen Familienrezept verarbeitet wurde. Und die Suppenkulturen sind obendrein völlig unterschiedlich: Alsadun Abdulbari aus dem Irak präsentierte beispielsweise eine Suppe, die in seiner Heimat zum Frühstück gegessen wird.

Martha Kuhn, eine der Köchinnen der Seniorengruppe der Gemeinwesensarbeit Kippenheimweiler, Langenwinkel und Hugsweier, schöpfte eine Möhrensuppe mit Rindfleisch in die Tassen. Das Rezept sei eine uralte deutsche Speise, die über Generationen ihre deutschen Vorfahren in Russland zubereitet haben, erzählte die Köchin, die schon das fünfte Mal dabei war.

Seit dem ersten Suppenfest stehen Fardia Adda aus Algerien und Christina Häckl aus dem Banat an den Suppentöpfen. Fardia Adda kochte dieses Mal "Schorba", die vor allem im Fastenmonat als Vorspeise gegessen wird. Häckl entschied sie sich für eine kräftige Kümmelsuppe.

Neben vielen Einzelköchen beteiligten sich unter anderem Mädchen der Kindergruppe des Bürgerzentrums Kippenheimweiler, Schülerinnen der Beruflichen Schulen, Mitarbeiterinnen der Landesgartenschau GmbH, der Freundeskreis der Landesgartenschau und Köchinnen, die sich ehrenamtlich in der Lahrer Tafel engagieren. Im "Kinderkochstudio" des Kinder- und Jugendbüros bereiteten zudem junge Köche eifrig eine Flädlesuppe zu.

Das Suppenfest wird vom Netzwerk Migration und Integration Lahr organisiert und veranstaltet. Dazu gehören das Amt für Soziales, Schulen und Sport, die Neue Arbeit Lahr und das Bürgerzentrum Kanadaring in Kooperation mit dem Interkulturellen Beirat und dem Kinder- und Jugendbüro der Stadt Lahr.