Trügerische Harmonie: Wolfgang G. Müller Müller nahm am 24. Oktober von Renate Benz, Ulf Schmidt und Frank Himmelsbach (rechts) die gesammelten Unterschriften der BI Altenberg entgegen. Jetzt werfen die BI-Sprecher dem OB vor, sie bei der bevorstehenden städtischen Infoveranstaltung zu dem Bauprojekt am Altvater zu benachteiligen. Foto: Archiv: Schabel

Zwist dreht sich um Infoveranstaltung der Stadt zum Areal Reichswaisenhaus am 26. Januar

Die drei Sprecher der Bürgerinitiative (BI) Altenberg haben gestern Nachmittag einen offenen Brief an Wolfgang G. Müller verschickt. Sie werfen dem OB vor, die BI bei der geplanten Infoveranstaltung zum Areal Reichswaisenhaus zu benachteiligen.

Lahr (sl). Wie berichtet, sollen die beiden Bestandsgebäude auf dem Areal am Altvater für Wohnzwecke umgebaut werden. Darüber hinaus sollen weitere Gebäude mit rund 150 Wohnungen errichtet werden. Die BI will das verhindern und hat knapp 4000 Unterschriften für einen Bürgerentscheid gesammelt, der am 26. März veranstaltet wird. Zuvor werden die Pläne für das Reichswaisenhausareal am Donnerstag, 26. Januar, ab 18.30 Uhr in der Aula des Max-Planck-Gymnasiums vorgestellt. Mit dabei sind unter anderem Investor Uwe Birk sowie Vertreter der beteiligten Fachbüros.

Die BI-Sprecher Renate Benz, Ulf Schmidt und Frank Himmelsbach monieren, von dem Infoabend der Stadt zu spät erfahren zu haben. "Wir hätten es begrüßt, rechtzeitig, und nicht neun Tage vor der Veranstaltung zunächst aus der Presse, Kenntnis davon zu bekommen", heißt es in dem Schreiben, das auch an alle Stadträte gegangen ist. Vermutet doch die BI, dass "der Termin bereits vor Wochen abgesprochen wurde".

Bei dem Infoabend am 26. Januar sollen auch die bislang eingegangenen Stellungnahmen aus der Bürgerschaft und der Behörden zu dem Bauvorhaben präsentiert werden. Die Kritik der BI dazu: "Bis zum heutigen Tag liegen uns weder die Zusammenfassung der Einwände vor, noch fand die versprochene Veröffentlichung im Internet statt." Außerdem halten die BI-Sprecher dem Rathauschef vor, dass die Bürgerinitiative am 26. Januar keine Gelegenheit erhalten soll, ihre Argumente vorzutragen. Dagegen sei die "Gegenseite" mit Investor Birk und den "von ihm entlohnten Sachverständigen" komplett geladen worden. Im Kern werfen die BI-Vertreter dem OB mangelnde Neutralität vor.

Die drei Sprecher der Bürgerinitiative kündigen indes an, sich an dem Abend trotzdem zu Wort melden zu wollen: "Wir werden am kommenden Donnerstag als ›Opposition‹ den Platz im Publikum einnehmen und unsere Informationen anhand der Möglichkeit zur Fragestellung kundtun".

Doch den BI-Sprechern geht es nicht nur um den Infoabend, vielmehr stören sie sich auch daran, dass die BI nicht zum Neujahrsempfang der Stadt eingeladen wurde. "Aufgrund unserer in den kommenden Monaten intensiven politischen Auseinandersetzung wäre eine Einladung der Unterzeichner ein gutes Zeichen gewesen", sind die BI-Sprecher überzeugt.

Müller kündigte gestern auf Nachfrage unserer Zeitung eine zeitnahe Antwort auf den Brief der BI an, die dann auch öffentlich gemacht werden soll.